Zusammen(ge)wachsen? Prävention und Ost-West-Debatte

Ute Claßen
Polizeiinspektion Brandenburg
Dr. Sarah Riese
Camino GmbH
Prof. Wilfried Schubarth
Landespräventionsrat Brandenburg

Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall erhitzt die Ost-West-Debatte die Gemüter. Noch immer fühlen sich Ostdeutsche durch die westdeutsche Dominanz in Politik, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft benachteiligt. Zugleich formiert sich ein neues ostdeutsches Selbstbewusstsein, das einen „Dialog auf Augenhöhe“ einfordert. Der 29. Deutsche Präventionstag bietet die Chance, den Ost-West-Dialog aufzugreifen und – mit Blick auf 35 Jahre Prävention – nach gegenseitigen Wahrnehmungen sowie Gemeinsamkeiten, Unterschiede und „verpassten Chancen“ zu fragen. Aus unterschiedlichen Perspektiven werden nach der Relevanz der Ost-West-Debatte gefragt und ggf. Ideen für mehr Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt entwickelt. Dabei werden Biografisches und Politisches sowie Diskussions- und Forschungsbedarfe - entlang folgender Thesen - zur Sprache kommen:
a. Relevanzthese: Die allgemeine Ost-West-Debatte ist auch für den Präventionsbereich von Relevanz, allerdings eher im öffentlichen Raum als im konkreten Alltag.
b. Wertethese: Bei den Wertesystemen von Ost und West gibt es immer noch Unterschiede, die auf unterschiedlichem Verständnis bzw. Relevanz von Sicherheit, Prävention und Demokratie beruhen.
c. Zukunftsthese: Von der Verminderung der Ost-West-Differenzen wird mit abhängen, ob Ostdeutschland eine eher positive oder eher negative Vorreiterrolle für ganz Deutschland spielen wird.

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