Was Hänschen und Gretchen nicht lernen,...
Andrea Sieverding
Landeskriminalamt Niedersachsen
Was Hänschen und Gretchen nicht lernen... . Nachhaltig sind Maßnahmen der Prävention dort, wo durch Sozialisation und Erziehung noch tiefgreifende Effekte erzielt werden können. Für niedrigschwellige Präventionsarbeit gegen häusliche Gewalt spielt daher die Schule eine zentrale Rolle. Das LKA Niedersachsen möchte durch das Präventionsprojekt „Gegen Gewalt in Paarbeziehungen“ insbesondere interdisziplinär arbeitende kommunale Netzwerke gegen häusliche Gewalt sowie Lehrkräfte bei dieser Arbeit mit Jugendlichen unterstützen. Das Projekt soll Initialzündung für effektive Maßnahmenkonzepte vor Ort und den Aufbau neuer Partnerschaften bei der Verhütung von Gewalt in Paarbeziehungen sein, die insbesondere Kinder misshandelter Mütter und die ersten Paarbeziehungen von Teenagern in den Fokus nehmen. Es soll auch dazu beitragen, Kinder misshandelter Mütter aus ihrer isolierten Außenseiterrolle in der Peergroup zu holen, in die sie häufig durch das elterliche Schweigegebot sowie aus Scham über die zu Hause (mit-) erlebte Gewalt geraten. Ein weiteres Ziel ist es, Jugendliche für ihre eigenen ersten Paarbeziehungen zu sensibilisieren und sie anzuregen, diese kritisch hinsichtlich Macht- und Dominanzstrukturen zu hinterfragen, damit sie schon frühzeitig lernen, gleichberechtigte und gewaltfreie Partnerschaften zu leben. Wie mit der Ausstellung "Gegen Gewalt in Paarbeziehungen" in den Netzwerken gearbeitet wurde und welche Erfahrungen gemacht wurden, wird in diesem Projektspot vorgestellt und zur Diskussion gestellt.