Musik als Kraftfutter für das Gehirn? - Prävention durch Musik -
Prof. Dr. Stefan Koelsch
Freie University Berlin
Freie University Berlin & University of Sussex
Gehirne entwickeln sich nicht ohne Umgang mit der Umwelt. Indem Menschen gleichzeitig mit sich selbst, mit anderen Menschen und dem, was sie umgibt, in Beziehung treten, stellt das Gehirn Beziehungen zwischen sich und der Umwelt her. Die Gelegenheiten, bei denen Menschen dies ohne Gewalt und Aggression gelingt, sind Sternstunden für das Gehirn. Im gemeinsamen, spielerischen Musikmachen kann man z.B. solche Sternstunden erleben. Sie sind Kraftfutter für das Gehirn, in denen sich die Seele entfalten kann.
Dieser Vortrag stellt sozialpsychologische Experimente zum Einfluss von Musik auf pro-soziales (helfendes) Verhalten vor, sowie neurophysiologische Studien, die untersuchen, wie angenehme und unangenehme Emotionen beim Hören von Musik im Gehirn evoziert und verarbeitet werden. Musik kann prosoziales (oder auch aggressives) Verhalten durch unterschiedliche Mechanismen beeinflussen, z.B. durch den Klang der Musik selber (der z.B. sanft, weich, hart, bedrohlich, aggressiv, etc. sein kann), durch Rhythmus und Melodie der Musik (Rhythmus und Melodie können z.B. eine fröhliche oder eine aggressive Sprechweise imitieren, aber auch direkt bedeutungstragende Information übermitteln), durch den Text bei gesungener Musik, und durch die Aktivierung von Strukturen, die in Empathie involviert sind. Im Hinblick auf Musikmachen ist gemeinschaftliches Musikmachen nur als kooperatives Handeln möglich, was die Wahrscheinlichkeit weiteren kooperativen Verhaltens erhöhen kann. Aggressive Musik kann jedoch möglicherweise auch helfen, Aggressionen abzubauen, z.B. dadurch, dass Menschen in der Musik erkennen, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind und sich auch dadurch verstanden fühlen
Dieser Vortrag stellt sozialpsychologische Experimente zum Einfluss von Musik auf pro-soziales (helfendes) Verhalten vor, sowie neurophysiologische Studien, die untersuchen, wie angenehme und unangenehme Emotionen beim Hören von Musik im Gehirn evoziert und verarbeitet werden. Musik kann prosoziales (oder auch aggressives) Verhalten durch unterschiedliche Mechanismen beeinflussen, z.B. durch den Klang der Musik selber (der z.B. sanft, weich, hart, bedrohlich, aggressiv, etc. sein kann), durch Rhythmus und Melodie der Musik (Rhythmus und Melodie können z.B. eine fröhliche oder eine aggressive Sprechweise imitieren, aber auch direkt bedeutungstragende Information übermitteln), durch den Text bei gesungener Musik, und durch die Aktivierung von Strukturen, die in Empathie involviert sind. Im Hinblick auf Musikmachen ist gemeinschaftliches Musikmachen nur als kooperatives Handeln möglich, was die Wahrscheinlichkeit weiteren kooperativen Verhaltens erhöhen kann. Aggressive Musik kann jedoch möglicherweise auch helfen, Aggressionen abzubauen, z.B. dadurch, dass Menschen in der Musik erkennen, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind und sich auch dadurch verstanden fühlen