Suizidhotspots
Prof. Dr. Dr. Armin Schmidtke
Nationales Suizidpräventionsprogramm für Deutschland
Hotspot bezeichnet in der Suizidforschung einen Ort, an dem im Vergleich zu anderen Plätzen oder in Relation zu der Zeit eine ungewöhnlich hohe Häufigkeit von Suizidfällen zu finden ist. Es sind oft Gebäude, Türme, Brücken aber auch bestimmte Gebiete wie Wälder und Klippen. Unklar ist, wie sich ein solcher "Hotspot" entwickelt. Bei der Auswahl von Ort und Methode spielt offensichtlich die Popularität von beiden eine entscheidende Rolle. So ist der Bekanntheitsgrad des Ortes häufig eines der prägnantesten Merkmale eines Hotspots. Berühmte Suizidenten, Mythen, literarische Werke über den Ort, besondere Architektur (z. B. Clifton Hängebrücke, Golden Gate Brücke, Müngstener Brücke), herausragende Eigenschaften oder erstes Bauwerk seiner Art, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei der Berichterstattung über solche "Hotspots" durch Printmedien und neue soziale Medien sollte daher besondere Zurückhaltung praktiziert werden.