"Der guckt schon so" – Eine praxisrelevante Differenzierung der Motive von Gewalthandlungen
Dr. Rebecca Friedmann
Medical School Berlin (MSB)
Gewalttätige Menschen unterscheiden sich im Hinblick auf die Motive ihrer Tat sehr voneinander. So könnte es sein, dass drei Täter ein sehr ähnliches Verbrechen, z. B. eine schwere Körperverletzung begehen und sich dennoch in ihren Absichten deutlich voneinander unterscheiden; der eine schlägt das Opfer (instrumentell), um sein Ziel (z. B. die Herausgabe von Gegenständen) zu erreichen. Er ist dabei affektiv wenig erregt und beendet die Gewaltanwendung, sobald er sein Ziel erreicht hat. Ein anderer schlägt (reaktiv) zu, weil er auf eine Provokation und empfundene Demütigung reagieren will. Ein dritter wird (intrinsisch) gewalttätig, ohne dass das Opfer dabei eine wesentliche Rolle spielt, es wird eher zufällig ausgewählt und dient dem Täter lediglich als Projektionsfläche einer diffusen Wut, die er "adressieren" will.
Der Vortrag bietet einen Einblick in die Ergebnisse eines langjährigen Forschungsprojektes. Es werden die wichtigsten Aspekte aus verschiedenen Fachrichtungen zu männlichen Gewalthandlungen beschrieben und eine Differenzierung der Motive vorgenommen. Der Vortrag schließt mit konkreten Empfehlungen für die pädagogische Praxis im Umgang mit reaktiv, intrinsisch und instrumentell motivierten Gewalttätern.
Der Vortrag bietet einen Einblick in die Ergebnisse eines langjährigen Forschungsprojektes. Es werden die wichtigsten Aspekte aus verschiedenen Fachrichtungen zu männlichen Gewalthandlungen beschrieben und eine Differenzierung der Motive vorgenommen. Der Vortrag schließt mit konkreten Empfehlungen für die pädagogische Praxis im Umgang mit reaktiv, intrinsisch und instrumentell motivierten Gewalttätern.