Restorative Justice trifft Transformative Justice - neue Wege der Konfliktregulierung
Daniel Wolter
DBH Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik
Alternativen zur einvernehmlichen Regelung von (strafrechtlich relevanten) Konflikten zu einem förmlichen Gerichtsverfahren finden seit mehr als drei Jahrzehnten auch in Deutschland immer mehr Anwendung. Die unmittelbare Beteiligung der Konfliktparteien bekommt im Zuge der Informalisierung der Streitregulierung eine immer größere Bedeutung zu. Gleichzeitig lassen sich vermehrt Diskussionen über „gemeinschaftsfördernde Grundkonzepte“ beobachten, wie Sie bereits Amitai Etzioni in seinem kommunitaristischen Ansatz in den 90er Jahren formuliert hat. Prominent sind Begriffe wie „Zusammenhalt eines Gemeinwesens“, „BürgerInnengesellschaft“ (Civil Society) und „community“ als gemeinschaftliche Ressource. Im Mittelpunkt steht hierbei die stärkere Mitverantwortung des einzelnen gegenüber der Gemeinschaft bzw. Gesellschaft. Bereits im geographischen Raum des „common law“ setzte sich in den 1970er Jahre die Erkenntnis der vermittelnden Streitschlichtung als sozial gangbarer Weg durch, um bestimmte Konflikte im sozialen Nahraum der Menschen zu regeln. In Deutschland findet im herkömmlichen Strafverfahren der Täter-Opfer-Ausgleich am häufigsten Anwendung. International lässt sich jedoch eine Vielfalt an Methoden der Konfliktregulierung ausmachen, z.B. Community Conferences, Family Group Conferences, Gemeinschafts- oder Wiedergutmachungskonferenzen, Peace Circles sowie Sentencing Circles.