Sicherheit im Bahnhofsviertel. Erste empirische Befunde
Ines Hohendorf
Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg
Moritz Quel
Bergische Universität Wuppertal
Bahnhöfe und die sie umgebenden Viertel sind häufig die ersten Orte, an denen Reisende eine Stadt betreten. Daher werden sie auch als Visitenkarte der Stadt bezeichnet. Daneben gelten großstädtische Bahnhofsviertel häufig auch als Anziehungspunkte von Rotlichtmilieu und Drogenszene und werden als kriminalitäts- und problembelastet wahrgenommen. In vielen Städten wird daher der Versuch unternommen, das zentrumsnahe Umfeld der Bahnhöfe nachhaltig aufzuwerten und sicherer zu gestalten. Das durch das BMBF geförderte Verbundprojekt „SiBa“ verfolgt das Anliegen, einen Beitrag zu einem ganzheitlichen Sicherheitskonzept für Bahnhofsviertel zu leisten und praxisbezogene Hinweise für die Kriminalprävention und Stadtentwicklung zu erarbeiten. Dafür werden zum einen Gefahren- und Sicherheitspotenziale von Bahnhofsquartieren identifiziert. Zum anderen nimmt die Untersuchung soziale und städtebauliche Aufwertungsbemühungen und deren Effekte auf Kriminalität, Kriminalitätsfurcht und generalisierte Ängste in den Blick. Der Vortrag stellt das Gesamtziel des Projekts sowie die Schwerpunkte der beiden Teilvorhaben vor. Darüber hinaus werden erste empirische Befunde der lokalen Kriminalitäts- und Sozialstrukturanalysen der Untersuchungsstädte Düsseldorf, Leipzig und München sowie erste Eindrücke einer strukturierten Begehung präsentiert.