Jugendliche im Fokus extremistischer Onlinepropaganda

Fehime Oezmen
jugendschutz.net
Christina Seitz
jugendschutz.net

Das Netz, und vor allem Social-Media-Dienste, stehen für extremistische Akteure im Zentrum ihrer Propagandastrategie. Hier können sie gezielt an die Nutzungs-, Seh- und Hörgewohnheiten ihrer Zielgruppen anknüpfen. Im Fokus sind dabei insbesondere junge Userinnen und User. Für Kinder und Jugendliche ist das Netz zu einem festen Bestandteil ihrer Lebenswelten geworden. Sie sind per Smartphone dauerhaft online und bewegen sich selbstverständlich im Kontext medialer Räume. Hier docken extremistische Akteure an: Mit einer Strategie, die das Nutzungsverhalten junger Menschen aufgreift, und Formaten, die die Interessen ihrer jungen Zielgruppe bedienen. Auf Instagram inszenieren sich rechtsextreme und islamistische Akteure so als nahbare „Influencer“, ihr Leben als abenteuerreich und doch gleichzeitig alltäglich. Auch Messenger-Dienste wie Telegram werden genutzt, um einen vermeintlich privateren Raum der Kommunikation zu schaffen. Gleichzeitig dienen Social-Media-Dienste abseits der großen und reichweitenstarken Plattformen wie Facebook oder YouTube dazu, die eigene Propaganda möglichst störungsfrei verbreiten zu können. Gegenrede, aber auch ein konsequentes Vorgehen der Betreiber gegen Verstöße findet sich bei solchen Ausweichplattformen kaum. Eine mehrdimensionale Gegenstrategie aus rechtlichen Maßnahmen, medienpädagogischen und demokratiestärkenden Konzepten ist daher unabdingbar

verwandte Schlüsselbegriffe

Extremismus Jugendliche Islamismus