Bedrohungsmanagement als präventive Maßnahme in Behörden
Mirko Allwinn
Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement (I:P:Bm)
Gewalt und Androhungen von Gewalt sind Phänomene, welche in Behörden beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden verursachen, etwa in Form von Krankheitstagen, erhöhter Fluktuation, geringerer Produktivität der Mitarbeiter und Reputationsschäden. Die schädigenden Handlungen zeigen dabei ein breites Spektrum: von Drohungen über Stalking bis zu körperlicher Gewalt und in einigen Fällen sogar bis hin zu Tötungsdelikten durch Klienten, Kunden, Fremde oder Kollegen. Solchen problematischen Entwicklungen gehen fast ausnahmslos Warnsignale voraus, die in Behörden erkannt und auf die reagiert werden kann. Die Einrichtung eines internen Bedrohungsmanagement-Teams (BM-Team), zu dem sich Vertreter verschiedener Abteilungen zusammenschließen, wird als präventive Gegenmaßnahme diskutiert. Das BM-Team hat die Aufgabe das Bedrohungsmanagement in der Behörde aufzubauen und aktiv zu halten. Des Weiteren kommen die Mitglieder des Teams fallbezogen zusammen, wenn etwa Gewaltdrohungen oder Ähnliches auftreten, um die Risiken einzuschätzen und diese ggfls. durch entsprechende Handlungsstrategien zu entschärfen. Anhand der Analyse eines prototypischen Vorfalls in einer Behörde werden die Problematiken zielgerichteter Gewalt am Arbeitsplatz beleuchtet sowie die Chancen für Früherkennung und Intervention herausgearbeitet.