Empörung hilft nicht – Ein Praxisbericht
Udo Fuchs
Stuttgarter Jugendhaus gGmbH
Aus vier Jahren Erfahrung mit der „Work and Box Company Stuttgart“ (2012-2016), einer Jugendhilfemaßnahme mit männlichen Schwellen- und Intensivtätern lassen sich wirkungsvolle Instrumente und Dynamiken benennen und ableiten. Dabei kommt es neben der zeitlichen Abfolge der Projektabschnitte – Selbstreflektion, Umgang mit den Taten und schließlich Orientierung nach Außen vor allem auf die Mischung der Aktivitäten an. Neben einem durchgängigen Sportprogramm und dem Boxtraining als therapeutisches Mittel sind handwerkliche Tätigkeiten, Biografie- und Zukunftsarbeit und das klassische Anti-Gewalt-Training Elemente der Tagesstruktur. Um Jugendliche wirklich mitzunehmen und positives Verhalten zu fördern, braucht es zuallererst eine gute Beziehungsarbeit, Klarheit und Offenheit. Hilfestellung mit Behörden, Schuldner- und Suchtberatung, Klärung der Wohnsituation und Arbeit am Verhältnis zu Eltern sind für fast alle Klienten große Hürden. Ein guter Draht zum Haus des Jugendrechts hat die Maßnahme gestärkt.
Konfrontation und Ressourcenorientierung sind die beiden Pole, die wechselseitig eingesetzt am häufigsten zum Erfolg in der Arbeit mit den Jugendlichen führen. Die dreidimensionale Familienmatrix aus der systemischen Arbeit und die Evolutionspädagogik haben das Konzept ergänzt. 60% der Teilnehmer konnten in geregelte Arbeit und somit in die eigene Unabhängigkeit entlassen werden.
Konfrontation und Ressourcenorientierung sind die beiden Pole, die wechselseitig eingesetzt am häufigsten zum Erfolg in der Arbeit mit den Jugendlichen führen. Die dreidimensionale Familienmatrix aus der systemischen Arbeit und die Evolutionspädagogik haben das Konzept ergänzt. 60% der Teilnehmer konnten in geregelte Arbeit und somit in die eigene Unabhängigkeit entlassen werden.