Prävention und Deradikalisierung im Themenfeld Flucht
Alexander Gesing
Beratungsnetzwerk Grenzgänger - IFAK e.V.
Lea Hildebrandt
Legato
Die Radikalisierung von Geflüchteten wird in der Öffentlichkeit häufig diskutiert. Auch die Verfassungsschutzämter berichten seit dem Jahr 2015 von gezielten islamistischen Anwerbeversuchen im Umfeld von Geflüchteten. Eine steigende Frequentierung der Hotline der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge durch Einrichtungen aus der Flüchtlingsarbeit wurde ebenfalls seit 2015 festgestellt, zunächst eher in Einzelfällen. Im Sommer 2016 gab es eine Spitze, als Geflüchtete in Würzburg und Ansbach Anschläge begingen. Vor diesem Hintergrund gab im Mai 2017 Bundesinnenminister de Maizière bekannt, dass die im bundesweiten Netzwerk tätigen und durch die Beratungsstelle Radikalisierung koordinierten Beratungsstellen zusätzliche Mittel zur Verfügung bekommen, um die Beratung im Themenfeld Migration und Flucht auszubauen. Zwei Jahre nach der Initiierung soll in diesem Vortrag ein erstes Resümee der Arbeit gezogen werden. Dabei wird zunächst die Arbeit von zwei landesweiten Beratungsstellen „Legato“ aus Hamburg und „Grenzgänger“ aus Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Daraufhin werden erste Erfahrungen der bisherigen Arbeit aufgezeigt und die Unterschiede zu der Beratung außerhalb des Themenbereichs Flucht diskutiert. Erste Erkenntnisse der Beratung werden vorgestellt und spezifische Ressourcen, Vulnerabilitäten und Herausforderungen in der Arbeit diskutiert.