RADIKAL HOMOPHOB! Eine psychoanalytisch-pädagogische Perspektive

Winnie Plha
Denkzeit-Gesellschaft e.V.

Die Anzahl verbaler und körperlicher Übergriffe überwiegend junger Männer auf homo- und transsexuelle Menschen nimmt zu. Dies betrifft in Berlin vor allem Bezirke wie Schöneberg, in denen verschiedene Lebensstile aufeinandertreffen. Welche individuellen Motive diesen Zusammenstößen zugrunde liegen, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Als Freier Träger der Jugendhilfe ist die Denkzeit-Gesellschaft seit 16 Jahren mit verschiedenen psychodynamisch fundierten, pädagogischen Programmen erfolgreich im Bereich der Delinquenzprävention tätig. Im Umgang mit aggressiv- und verhaltensauffälligen jungen Menschen zeichnen sich in vielen Fällen homophobe Tendenzen ab. Nicht selten sind Gespräche rund um das Thema durch eine hohe Affektivität gekennzeichnet. Ähnlich wie bei radikalisierten Klienten beobachten wir eine strikte Abgrenzung, Abwertung, teilweise auch Entmenschlichung, sowie Hassphantasien und Vernichtungswünsche gegenüber entsprechenden Personengruppen. Meist basieren diese Haltungen auf spezifischen innerpsychischen und interpersonellen Einschränkungen wie einem instabilen Selbstwertgefühl, einer defizitären Gewissensbildung oder Problemen in der Affektsteuerung.

Im Projektspot werden Zusammenhänge zwischen Homophobie, Gewalt und Radikalisierung thematisiert und das Blickwechsel-Training vorgestellt, mit dem menschenfeindliche Haltungen gezielt bearbeitet werden können.
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Prävention Radikalisierung Gewalt Homophobie psychoanalytische Pädagogik