Zivilcourage im Netz: Polizeiliches Programm gg. Hate Speech

Marc Reinelt
Landeskriminalamt Baden-Württemberg

Hass im Netz ist kein Randphänomen des Internets. Es besteht ein hohes Risiko, dass bereits Jugendliche mit menschenverachtenden und strafrechtlich relevanten Inhalten konfrontiert werden.

In weiten Teilen der Bevölkerung besteht mangelndes Wissen über bestehende Meldewege sowie Unsicherheiten bezüglich einer kompetenten Reaktion auf Hatespeech. Über die zeitversetzte staatliche Reaktion auf Hatespeech werden Verstärkungskreisläufe und sog. Schweigespiralen in Gang gesetzt, die dazu führen, dass „Hater“ über positive Aufmerksamkeit bestärkt und Opfer und Helfer aus dem Netz verdrängt werden. Fehlendes Unrechtsbewusstsein verbreitet sich dabei nicht nur im Kontext politischer Debatten, sondern ist auch in der Kommunikation von Jugendlichen feststellbar.

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (BW) und dem Demokratiezentrum BW hat das Referat Prävention des Landeskriminalamtes BW das Präventionsangebot „Zivilcourage im Netz“ entwickelt, mit dem Ziel, einen zivilcouragierten Umgang junger Menschen im Kontakt mit Hatespeech zu fördern und deren Melde- bzw. Anzeigebereitschaft zu steigern.

Über die Erörterung des Phänomens anhand medialer Beispiele werden die SuS für Opferperspektiven sensibilisiert, um ihre Rolle als Bystander zu verlassen und durch Melden einzuschreiten.
Der Beitrag stellt das Programm und erste Erfahrungen vor.
Vortrag im Rahmen des 26. Deutschen Präventionstages

(Deutsch, Video)

Zitation

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