Systemische Umfeldarbeit zum Schutz mitreisender Kinder
André Taubert
Fach- und Beratungsstelle für religiöse Radikalisierung Legato Hamburg
Dieser Praxisimpuls gibt einen Einblick in die, spezifisch für aus den ehemaligen Herrschaftsgebieten der Organisation Islamischer Staat (IS) einreisenden Kinder entwickelte, institutionenübergreifende Zusammenarbeit der Hamburger Systeme. Aus dem Gebiet des ehemaligen IS einreisende Kinder stellen eine Herausforderung für die begleitenden Systeme in Deutschland dar: Sie sollen gut versorgt und in ihren traumatischen Erfahrungen aufgefangen werden, sowie Unterstützung erhalten, in unserer ihnen noch nicht vertrauten Welt anzukommen. Dabei sind die Verhaltensweisen für professionelle Fachkräfte nur dann zu verstehen, wenn das soziale Umfeld der Kinder, deren alltägliche Bindungsrealität, ihre Ängste und Traumatisierungen, Besonderheiten ihrer Werte- und Identitätsvorstellungen und die Kinderrechte Beachtung finden. Ein solches Verständnis ist Voraussetzung und aktiver Teil des professionellen Arbeitens von Kinderschutzkoordination, ASD und Jugendamt. Das Beratungsteam von Legato Hamburg arbeitet seit 2015 in diesem Kontext und bietet nicht nur systemische Umfeldberatung, sondern unterstützt Fachkräfte mit Bildungsangeboten und Angeboten der kollegialen Fachreflexion. Dieser Beitrag fokusiert die Kooperation: Wie funktioniert diese Zusammenarbeit an einem Fall im Detail? Anhand eines anonymisierten Fallbeispiels wird ein Einblick in die Praxis der gemeinsamen Arbeit gegeben.