Gewalt gegen Kinder und ihre Prävention in Zeiten von Corona
Paula Krüger
Hochschule Luzern
Gewalt gegen Kinder und ihre Prävention in Zeiten von Corona
Seit dem Frühjahr 2020 werden die Auswirkungen der Pandemie und der Massnahmen zu ihrer Bekämpfung auf innerfamiliäre Gewalt in der Schweiz allgemein und Gewalt gegen Kinder im Besonderen in einer Langzeitstudie an der Hochschule Luzern untersucht. Hierzu werden wiederholt strukturrepräsentative Bevölkerungsumfragen durchgeführt sowie amtliche und institutionelle Statistiken ausgewertet. Die bisherigen Befunde zeigen, dass eine Betrachtung der 1-Jahresprävalenzen nicht ausreicht, um mögliche Effekte der Pandemie auf häusliche Gewalt zu erfassen, da hier saisonale Schwankungen verborgen bleiben. So zeigen die Befunde, dass die Prävalenzen bestimmter Gewaltformen (z. B. psychische Gewalt) in bestimmten Beziehungskonstellationen (z. B. Eltern-Kind) in Zeiten restriktiverer Schutzmassnahmen anstiegen und in Zeiten der "Entspannung" wieder fielen. Es ist somit insbesondere in Zeiten zu einer Zunahme von Gewalt gekommen, in denen die Umsetzung von Präventionsmassnahmen erschwert war, z. B. durch Schulschliessungen oder das Ersetzen persönlicher Beratungen und Unterstützungsleistungen durch digitale Angebote. Im Vortrag wird die Entwicklung innerfamiliärer Gewalt gegen Kinder in der Schweiz während der Pandemie (Dunkelfeld) nachgezeichnet sowie Grenzen und Ansätze der Gewaltprävention in Zeiten von Kontaktbeschränkungen diskutiert.
Gewalt gegen Kinder und ihre Prävention in Zeiten von Corona (Deutsch, Video) | |
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