STADA Health Report 2023: Mangelnde Prävention erschüttert Europas Gesundheit
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• STADA Health Report 2023: repräsentative Umfrage von rund 32.000 Befragten in 16 europäischen Ländern zeigt, dass Gesundheitsprävention in Europa zu kurz kommt.
• Die Mehrheit der Europäer nimmt nicht in ausreichendem Maße Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch; wirtschaftliche Bedingungen zwingen zu Kürzungen bei Gesundheitsausgaben; Zufriedenheit mit Gesundheitssystemen fällt zum dritten Mal in Folge.
• „Der STADA Health Report ist unser besonderer Beitrag zu einer besseren Gesundheitsversorgung durch verlässliche und geprüfte Daten und steht in direktem Zusammenhang mit unserem Auftrag Caring for People’s Health as a Trusted Partner. Die gewonnenen Erkenntnisse müssen als Weckruf für die Verbesserung von präventiven Gesundheitsinitiativen, die Förderung der Selbstfürsorge und die Modernisierung der Gesundheitssysteme durch Digitalisierung dienen“, sagt Peter Goldschmidt, CEO STADA Arzneimittel AG.
Gesundheitsprävention spielt eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. 85 Prozent der Europäer gehen jedoch nicht oft genug zu Vorsorgeuntersuchungen – angesichts der Tendenz, aufgrund der Inflation gesundheitsbezogene Ausgaben zu reduzieren, ist das eine besonders besorgniserregende Entwicklung.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Im vergangenen Jahr haben 73 Prozent der Europäer vermehrt auf sich und ihre Gesundheit geachtet, sei es durch eine gesündere Ernährung oder häufigeres Einnehmen von Nahrungsergänzungsmitteln. Das mentale Wohlbefinden hat sich im Vergleich zu 2022 auf dem gesamten Kontinent um zehn Prozentpunkte verbessert.
Dies sind Erkenntnisse aus dem fünften internationalen STADA Health Report, einer Umfrage mit rund 32.000 Befragten aus 16 Ländern.
„Der STADA Health Report ist unser besonderer Beitrag zu einer besseren Gesundheitsversorgung durch verlässliche und geprüfte Daten und steht in direktem Zusammenhang mit unserem Auftrag Caring for People’s Health as a Trusted Partner. Die gewonnenen Erkenntnisse müssen als Weckruf für die Verbesserung von präventiven Gesundheitsinitiativen, die Förderung der Selbstfürsorge und die Modernisierung der Gesundheitssysteme durch Digitalisierung dienen“, sagt Peter Goldschmidt, CEO STADA Arzneimittel AG.
„Der STADA Health Report enthält umfangreiche wissenschaftlich überprüfte Daten, die aus einer repräsentativen Stichprobe von 32.000 Europäern gewonnen wurden, und liefert den Akteuren im gesamten Gesundheitswesen handlungsrelevante Erkenntnisse zu wichtigen Themen“, fügte Magali Geens, Managing Director EMEA bei Human8, dem durchführenden Marktforschungsunternehmen, hinzu.
Gesundheitsprävention: Chance vertan?
Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt, Hautkrebsscreening, Check-Ups beim Gynäkologen: Wer alle möglichen Arzttermine wahrnimmt, hat einiges zu tun. Aber Termine zur Vorsorge lohnen sich – und können Leben retten. Obwohl diese Untersuchungen für unsere Gesundheit entscheidend sind, zeigt der STADA Health Report 2023, dass die Europäer das Thema ernster nehmen müssen.
4 von 10 Europäern (42 Prozent) nehmen überhaupt keine Vorsorgeuntersuchungen wahr, und nur 15 Prozent können mit Gewissheit sagen, dass sie zu allen für sie relevanten Terminen erscheinen. Dabei sind die Niederlande und das Vereinigte Königreich Spitzenreiter - hier nehmen 32 bzw. 31 Prozent der Befragten alle empfohlenen Vorsorgetermine wahr. In Serbien und Polen (jeweils 62 Prozent) sowie Rumänien (60 Prozent) zeigt sich hingegen ein gegensätzlicher Trend: Fast 2 von 3 Personen in diesen Ländern nehmen gar keine Vorsorgeuntersuchungen wahr. Überraschenderweise gibt es keine nennenswerten altersbedingten Unterschiede; die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen steigt ab 44 Jahren leicht an. Zwischen den Geschlechtern gibt es jedoch sehr wohl Unterschiede: Die Wahrscheinlichkeit, dass europäische Männer (53 Prozent) alle oder zumindest einige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, ist geringer als bei Frauen (62 Prozent).
Tatsächlich nimmt lediglich einer von zehn Männern (10 Prozent) die Hodenkrebsvorsorge in Anspruch, während zumindest die Hälfte der Frauen (50 Prozent) zur Brustkrebsvorsorge geht. Erfreulicherweise gehen mehr als zwei von drei Frauen (68 Prozent) zu gynäkologischen Untersuchungen und fast die Hälfte (46 Prozent) der Männer über 55 Jahren nimmt Prostatauntersuchungen in Anspruch.
Mangelndes Bewusstsein und fehlendes Geld erschweren die Prävention
Doch was hält die Europäer davon ab, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen? Für die meisten ist fehlendes Wissen (32 Prozent) ausschlaggebend. Dies gilt nicht nur für diejenigen, die angeben, über keinerlei oder etwas Gesundheitswissen zu verfügen (jeweils 33 Prozent), sondern auch für jene, die nach eigener Einschätzung auf beträchtliches gesundheitsbezogenes Wissen zurückgreifen können (28 Prozent). Die Kosten für Gesundheitsprävention sind ein weiterer Hauptgrund dafür, dass jeder vierte Europäer (23 Prozent) nicht an allen Vorsorgeuntersuchungen teilnimmt – in Rumänien (42 Prozent) und Serbien (38 Prozent) ist das sogar der Hauptgrund. So geht es vielen Europäern, die von finanziellen Sorgen geplagt werden (31 Prozent) – aber überraschenderweise auch fast jedem fünften Europäer (19 Prozent), der keinerlei finanzielle Probleme hat. Weitere 22 Prozent halten Vorsorgeuntersuchungen für unnötig, und 16 Prozent finden es schwierig, sich dafür Zeit zu nehmen.
Ein Licht am Ende des Tunnels – oder doch nicht?
In den letzten Jahren scheint eine Krise auf die nächste zu folgen: Gerade haben wir COVID-19 hinter uns gelassen, nun folgen Krieg, Inflation und Unzufriedenheit mit den Gesundheitssystemen. Heute sind nur 61 Prozent der Europäer im Allgemeinen mit dem Gesundheitssystem in ihrem Land zufrieden. Die Gesamtzufriedenheit mit den Gesundheitssystemen in Europa nimmt somit zum dritten Mal in Folge deutlich ab – ein Trend, der weiter untersucht und umgekehrt werden muss. Dabei geht es nicht nur darum, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, sondern auch, die Europäer zu motivieren, mehr Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen.
Besorgnis über Engpässe bei der Arzneimittelversorgung
Die Menschen in Europa sind zunehmend besorgt: 45 Prozent haben Angst vor Kriegen und geopolitischen Konflikten. Die angespannte Versorgungslage bei Medikamenten veranlasst fast jeden Vierten (24 Prozent) dazu, sich Sorgen darüber zu machen, ob der Zugang zu wichtigen Medikamenten in Zukunft noch gewährleistet sein wird.
Fast zwei von fünf Europäern (39 Prozent) sehen das Problem der Medikamentenknappheit als kritisch an, darunter 18 Prozent, die bereits die Erfahrung gemacht haben, dass sie oder Angehörige Schwierigkeiten hatten, die benötigten Medikamente zu erhalten. Vor allem in Portugal (56 Prozent), Tschechien (53 Prozent) und Deutschland (50 Prozent) werden Engpässe bei der Arzneimittelversorgung als kritisch angesehen. Gleichzeitig gilt: Je jünger die Europäer sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie auf Ausgaben für Medikamente verzichten. Dies gilt beispielsweise für 19 Prozent der 18- bis 24-Jährigen, aber nur für 7 Prozent der Europäer über 70 Jahren.
Während viele Europäer einen Mangel an Medikamenten befürchten, sind wiederum viele bereit, Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung eines gesunden Lebensstils zu verwenden. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der befragten Europäer gibt an, in den letzten 12 Monaten mehr Vitamine zu sich genommen zu haben, während ein Fünftel (19 Prozent) mehr Medikamente eingenommen hat und 16 Prozent mehr Rat bei ihrem Apotheker gesucht haben. Die Einnahme von Vitaminpräparaten war besonders bei Serben (52 Prozent) beliebt, während 39 Prozent der Franzosen angeben, dass sie sich vermehrt in ihrer Apotheke vor Ort beraten lassen haben.
Zwei von drei Europäern (67 Prozent) sind daran interessiert, den Vitaminstatus in ihrer örtlichen Apotheke messen zu lassen, darunter 77 Prozent der Italiener und Serben. Bei der Frage, ob die Apotheke ein geeigneter Ort ist, um Impfungen durchzuführen, sind sich die 32.000 Befragten jedoch nicht ganz einig: Für jeden vierten Europäer (24 Prozent) ist dies ein Muss, während weitere 38 Prozent es befürworten würden, wenn Apotheker Impfungen anböten. Der Anteil von drei Fünfteln (61 Prozent) der Befragten, die einer Impfung in der Apotheke grundsätzlich aufgeschlossen gegenüberstehen, ist im Vergleich zu vergangenem Jahr praktisch unverändert.
Unterschiedliche Ansichten über Impfungen in der Apotheke
Große Unterschiede gibt es dagegen in den nationalen Einstellungen zu diesem Thema: Für mehr als die Hälfte der Menschen in Frankreich (52 Prozent) sowie für einen großen Teil der Erwachsenen im Vereinigten Königreich (42 Prozent) und in Italien (40 Prozent) ist es ein Muss, dass Apotheken Impfungen anbieten. In Deutschland und Kasachstan sind es dagegen nur 9 Prozent, in Serbien 6 Prozent und in Tschechien lediglich 4 Prozent.
Mentale Gesundheit im Aufschwung
Wenn es darum geht, ihre Ängste und Sorgen zu besprechen, geben nur 2 Prozent der Europäer an, dass sie mit ihrem Apotheker sprechen würden, während 13 Prozent ihren Hausarzt konsultieren würden. Auch in Bezug auf Partner, Freunde und Familie ist eine gewisse Zurückhaltung festzustellen: Weniger als die Hälfte der Europäer vertraut sich den Menschen an, die ihnen am nächsten stehen.
Unser körperliches und mentales Wohlbefinden sind untrennbar miteinander verbunden. Heute schätzen 67 Prozent der Europäer ihre psychische Gesundheit als „gut“ oder „sehr gut“ ein, und weniger als einer von zehn als „schlecht“. Im Jahr 2022 waren die Werte noch deutlich niedriger: Nur 57 Prozent bewerteten ihren mentalen Zustand damals als „gut“ oder „sehr gut“. Im Vergleich zu Frauen (62 Prozent) schätzten fast drei von vier Männern (73 Prozent) ihre psychische Gesundheit als gut ein. Allerdings bewerten nur 56 Prozent der Europäer, die finanzielle Probleme haben, ihre psychische Gesundheit als gut.
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