Prävalenzen sexualisierter Gewalt im deutschen Spitzensport
Dr. Marc Allroggen
Universitätsklinikum Ulm
In den vergangenen Jahren wurden mehrere Fälle sexualisierter Gewalt im deutschen Spitzensport öffentlich. Wie hoch jedoch die Prävalenzen im organisierten Sport wirklich sind, und inwieweit die seit Bekanntwerden der ersten Fälle initiierten präventiven Maß-nahmen in den Vereinen auch effektiv sind, wurde bisher nicht systematisch untersucht. Ziel dieser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Teilstudie des Projekts „Safe Sport“ war es daher, anhand einer möglichst repräsentativen Stichprobe von Kaderathlet_innen diese Prävalenzen sexualisierter Gewalt im Sport sowie Schutzfak-toren in den Vereinen zu bestimmen. Insgesamt 1.799 deutsche A- bis D-Kaderathlet_innen aus 128 verschiedenen Sportarten nahmen an einer Online-Befragung zu ihren eigenen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt im organisierten Sport teil. Bei der Veranstaltung werden erste Ergebnisse zu den Prävalenzen sexualisierter Gewalt ohne Körperkontakt, sexueller Grenzverletzungen sowie sexualisierter Gewalt mit Körperkontakt berichtet. Zudem wird aufgezeigt, welche Charakteristika von Sportvereinen sowie deren präventive Maßnahmen mit einer Reduktion dieser Prävalenzen assoziiert sind. Folgen der Resultate für die Präventivarbeit in den Sportvereinen werden diskutiert.