Toleranzförderung in strukturschwächeren Kleinstädten
Zara Marlene Gadzala
Universität Vechta
Prof. Dr. Yvette Völschow
Universität Vechta
U.a. aktuelle Ausschreitungen zeigen, dass mangelnde Toleranz hierzulande vorkommt. Seit einigen Jahren zeigen Langzeitstudien, dass es sich dabei nicht um einzelne fehlgeleitete Jugendliche handelt, sondern sich auch die bürgerliche Mitte politisch extremer rechts positioniert (vgl. Heitmeyer 2002ff.). Als Hauptursachen gelten steigende soziale Unsicherheit in Folge konjunktureller Krisen (vgl. Heitmeyer 2010: 13ff.), intransparente Vorgehensweisen beim Thema Flucht etc.. Insbesondere strukturschwächeren Regionen wird dabei konstatiert, dass ungünstige soziostrukturelle Entwicklungen antidemokratische Einstellungen fördern können, so dass ein gezielter Blick auf Präventionschancen angemessen erscheint. Das vom Land Nds. geförderte Projekt TosKaN (Toleranzförderung in strukturschwachen Kleinstädten Nds.s) behandelt diese Thematik über eine Kriminologische Regionalanalyse, mit der Messinstrumente aus der interdisziplinären Konfliktforschung innovativ verbunden werden. Mehrperspektivisch wird so das Ausmaß möglicher demokratiegefährdender Einstellungen u. Verhaltensweisen sowie daraus resultierende Folgen für Sicherheitsempfinden u. Lebensqualität der Bevölkerung erfasst. Im Vortrag sollen die Methodik sowie einschlägige Ergebnisse des bis 2019 laufenden Projektes präsentiert und – nicht zuletzt mit Blick auf die Adaption von Ergebnissen auf weitere Regionen – diskutiert werden.
Auszug aus dem Buch (Deutsch, PDF) |