Training deeskalierenden Verhaltens in Konfliktsituationen

Prof. Dr. Janine Neuhaus
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

In der Wissenschaft wird zwischen „heißer“ und „kalter“ Aggression unterschieden. Mit „kalter Aggression“ ist ein instrumentell aggressives Verhalten gemeint, welches zum Ausdruck kommt, wenn bspw. ein Jugendlicher einen Klassenkameraden gezielt schädigen möchte. Im Gegensatz dazu bezieht sich „heiße Aggression“ auf ein impulsiv-aggressives Verhalten in Reaktion auf eine wahrgenommene Provokation, das mit starken Emotionen, insbesondere Wut, einhergeht.
Vorgestellt wird ein 10 Stunden umfassendes Trainingsprogramm für Schulklassen ab der 5. Klasse, welches unter Einbeziehung der Expertise aus Wissenschaft und Praxis (Schule und Polizei) entstanden ist. Das Programm dient dem Kompetenzaufbau zur Deeskalation von Konflikten und strebt im Besonderen eine Reduktion „heißer“ Aggression bei Kindern und Jugendlichen an. Das Programm besteht aus vier Trainingseinheiten mit den Schwerpunkten Emotionen, soziale Wahrnehmung, Handlungskompetenz sowie Vertiefung und Einübung. Diese enthalten jeweils Lernziele, detaillierte Übungsbeschreibungen und abschließende Fazits. Das Trainingsmanual richtet sich an schulische Akteure, die gewaltpräventive Maßnahmen in Schulklassen, eigenständig oder in Zusammenarbeit mit polizeilichen Präventionsfachkräften, umsetzen möchten. Erste Evaluationsergebnisse, welche die gewünschte Wirkung und praktische Umsetzbarkeit des Programms untermauern, liegen vor.

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Gewaltprävention Training Polizei Kinder- und Jugendliche