Bewaffnung zur Selbstverteidigung - ein trügerischer Schutz

In den USA boomt nach "9/11" und Amokläufen der Markt mit Schusswaffen zur Selbstverteidigung, in Deutschland nach der Kölner Silvesternacht ein entsprechender Markt mit Schreckschusspistolen, Elektroschockern, Pfefferspray u .ä. Die Waffenlobby wirbt mit angeblich "besten Sicherheitsaktien". Aus kriminologischer Sicht werden Risiken und Nebenwirkungen solch vermeintlichen Selbstschutzes entlarvt. Stichworte für kontraproduktive Wirkungen bei Schusswaffen, teils auch anderen Selbstverteidigungswaffen: Verstärkung von Waffenmentalität, Misstrauen, Ängsten; Schwächung staatlichen Gewaltmonopols und Vertrauens auf öffentliche Sicherheit; Waffenmissbrauch in psychischen Extremlagen für Gewalt in Nahraumlkonflikten und Suizide; situative Fehleinschätzungen mit Angriffen auf Unschuldige und Dritte; vorbeugender Waffeneinsatz durch Angreifer; Eskalation in der Auseinandersetzung mit Polizei; Unfälle durch unkundigen, ungeübten Waffenumgang; Zugang von Kindern zur Waffe. Stichworte für Beispiele wirksamen Selbstschutzes sind dagegen: Selbstbehauptungstrainings; rechtzeitiges Einschalten von Polizei durch Betroffene und Beobachter; Zivilcourage; Nachbarschaftshilfe.
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