Stadtsicherheit 3D – Vierteilige Prävinarreihe März bis Mai 2021

Prävinarreihe: Subjektive Sicherheitswahrnehmungen und digitale Planungstools für mehr urbane Sicherheit

Das BMBF-Projekt Bewertung und Verbesserung der urbanen Sicherheit mit Hilfe von semantischen 3D-Stadtmodellen (Stadtsicherheit 3D) präsentiert ein neu entwickeltes Planungstool, mit dem insbesondere im Bereich Stadtplanung das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger bewertet und verbessert werden kann. Es wurden baulich-räumliche Faktoren identifiziert, die verschiedenste (Un-)Sicherheitswahrnehmungen bei Bürgerinnen und Bürgern in urbanen Räumen fördern. Entwickelt wurde eine Software-gestützte Planungshilfe auf Grundlage dreidimensionaler Stadtpläne, die eine automatisierte Bewertung der Sicherheit von städtischen Gebieten ermöglicht.


In welchem gesellschaftlich-urbanen Gesamtkontext steht eine Modellierung von Sichtbarkeit, Hörbarkeit und Einsehbarkeit? Welche Faktoren beeinflussen das subjektive Sicherheitsempfinden? Der Vortrag geht zunächst auf die Ziele und das Forschungsdesign des Projekts Stadtsicherheit-3D ein und fokussiert dann auf die Forschungsergebnisse zu den aufgeworfenen Fragen. Axel Dierich vom inter 3 Institut für Ressourcenmanagement stellt Erkenntnisse aus Vor-Ort-Erhebungen mit Bürger:innen in drei Berliner Fallstudiengebieten vor und gleicht diese mit Ergebnissen aus einem mehrmonatigen Expertendialog und aus international recherchierten Best-Practice-Beispielen ab. Als Synthese daraus entstand ein Katalog von möglichen Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen, der als Planungstool in die online-Anwendung „Stadtsicherheit-3D“ integriert worden ist.

Referenten:

Jörg Finger studierte Informatik an der Universität Hamburg, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der ETH Zürich. Nach seinem Diplom in Informatik arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungsgruppen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Basel. Dabei spezialisierte er sich auf Computergrafik und Visualisierung. Am Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, leitet er aktuell die Gruppe „Sicherheits- und Effizienzanalyse“ in der Abteilung „Sicherheitstechnologie und Baulicher Schutz“. Schwerpunktthemen seiner Forschungsgruppe sind die Urbane Sicherheit und die Resilienz kritischer Infrastrukturen.

Axel Dierich hat Politologie und Stadtplanung studiert und war anschließend zunächst in der Stadtplanung tätig. Seit über zehn Jahren forscht und berät er beim inter 3 Institut für Ressourcenmanagement zu den Themen städtische Sicherheit und Sicherheit Kritischer Infrastrukturen. Er begleitet insbesondere die Umsetzung technologischer Innovationen in diesen Feldern und unterstützt Analyse- und Abstimmungsprozesse unter Wissens- und Entscheidungsträger:innen.


Wie lassen sich Sichtbarkeit und Hörbarkeit im urbanen Raum berechnen und darstellen? Der Vortrag zeigt ein exemplarisches Vorgehen zur Berechnung von Sichtbarkeits- und Hörbarkeitsmaßzahlen auf der Grundlage von 3D-Stadtmodellen. Jörg Finger und Arne Schilling stellen die in Stadtsicherheit-3D genutzten Verfahren vor, mit welchen man für festgelegte Punkte auf einer Karte Maßzahlen für Sichtbarkeit und Hörbarkeit erhält. Die Berechnungen nutzen Gebäudedaten aus einem 3D-Stadtmodell als Eingabe und können weitere Faktoren wie z.B. maximale Sichtweiten und Hintergrundlärm berücksichtigen. Hier fließen auch Ergebnisse aus den im Projekt durchgeführten Vor-Ort-Messungen mit ein. Die Berechnungen zu Sichtbarkeit und Hörbarkeit können direkt in einer Web-basierten Softwareanwendung gestartet und anschließend dort visualisiert werden.

Referenten:

Nach seinem Diplom in Informatik arbeitete Jörg Finger als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungsgruppen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Basel. Dabei spezialisierte er sich auf Computergrafik und Visualisierung. Am Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, leitet er aktuell die Gruppe „Sicherheits- und Effizienzanalyse“ in der Abteilung „Sicherheitstechnologie und Baulicher Schutz“. Schwerpunktthemen seiner Forschungsgruppe sind die Urbane Sicherheit und die Resilienz kritischer Infrastrukturen.

Dr. rer. nat. Arne Schilling hat mehr als 16 Jahre Erfahrung in den Bereichen Geoinformationswesen, 3D Computergraphik und CAD sowohl im akademischen als auch im geschäftlichen Umfeld. 2002 schloss er sein Studium der Geographie an der Universität Heidelberg ab. In seiner Doktorarbeit mit dem Titel “3D Spatial Data Infrastructures for web-based Visualization” untersuchte er, wie Konzepte aus der Computergraphik für die Geoinformatik nutzbar gemacht werden können. Bei Virtual City Systems ist er zuständig für öffentlich geförderte Forschungsvorhaben, die neue Geschäftsfelder für die Nutzung von 3D-Stadtmodellen eröffnen.


 


  • Prävinar IV: Mo., 10. Mai 2021, 15:30-17:00 Uhr: Abschlussveranstaltung als Podiumsdiskussion
    „Sicherheit im urbanen Raum präventiv gestalten anhand eines 3D-Planungstools“

    Aufzeichnung und Präsentation werden ab dem 1. Oktober 2021 hier zur Verfügung gestellt. Angemeldete Kongressteilnehmende können die Aufzeichnung im DPT-Foyer einsehen.

Das Forschungsprojekt Stadtsicherheit-3D veranstaltete am 10. Mai 2021 im Rahmen des 26. Deutschen Präventionstages ein online-Podium mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Im Mittelpunkt der 1,5 stündigen, interaktiven Veranstaltung steht die Fragestellung „Sicherheit im urbanen Raum präventiv gestalten anhand eines 3D-Planungstools?“. Die Fragestellung spiegelt die drei Ebenen des Forschungsprojektes wieder: a) Entwicklung von Instrumenten zur Verbesserung subjektiver Sicherheitswahrnehmung im urbanen Raum, b) präventive Analyse von bestehenden und möglichen Problemlagen und dies c) mit Hilfe von dreidimensionalen Stadtmodellen.

Auf dem virtuellen Podium diskutieren:

  • Dr. Anke Schröder, Kompetenzzentrum Urbane Sicherheit im LKA Niedersachsen;
  • Eckhard Hasler, BSQB |Büro für Stadt, Quartier und Beteiligung;
  • Beatrice Siegert, Geschäftsführerin der S.T.E.R.N. GmbH und
  • Prof. Dr. Dominik Lengyel, Lehrstuhl Darstellungslehre, BTU Cottbus-Senftenberg.

Die Diskussion wird von Prof. Dr. Gabriela Christmann vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) und Axel Dierich vom inter 3 Institut für Ressourcenmanagement moderiert. Vorweg wird es eine kurze Vorstellung der zentralen Projektergebnisse geben. Die Teilnehmenden werden verschiedene Möglichkeiten haben, eigene Fragen an die Podiumsgäste zu formulieren und im Rahmen von Umfragen eigene Meinungen zu äußern. Zentrale Ergebnisse der Diskussion werden für den öffentlichen Wissenstransfer aufbereitet und z.B. als Handlungsempfehlungen in dem geplanten Transferdokument von Stadtsicherheit-3D veröffentlicht.



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