Das PARTS-Programm zur Prävention von Vorurteilen und Förderung von Toleranz im Grundschulalter
Prof. Dr. Andreas Beelmann
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Im Beitrag werden die Konzeption und wissenschaftliche Evaluationsbefunde zum PARTS-Präventionsprogramm vorgestellt. Das PARTS-Programm dient der Vorurteilsprävention und dem Aufbau von Toleranz im Grundschulalter. Es basiert auf theoretischen Überlegungen und empirischen Befunden zur Entwicklung von Intergruppen-Einstellungen und besteht aus drei Modulen mit insgesamt 15 Trainingssitzungen, die sich mit interkulturellem Lernen, interethnischen Kontaktgeschichten sowie dem Training von sozial-kognitiven Fertigkeiten, die mit Intergruppeneinstellungen signifikant zusammenhängen (z.B. Perspektivenübernahme, soziale Problemlösung), befassen. Im Anschluss an das Präventionskonzept werden die Ergebnisse einer umfassenden Evaluationsstudie zum PARTS-Trainingsprogramm berichtet. Daten der formativen Evaluation zeigten eine gute Implementationsqualität des Programms. Die Wirksamkeitsanalyse erbrachte moderate bis hohe Effekte in proximalen Erfolgskriterien (z.B. Vorurteilen gegenüber der Target-Fremdgruppe, Interkulturelles Wissen), während die Effekte auf distale Erfolgskriterien (Einstellungen und soziale Distanz zur Non-target-Fremdgruppe) geringer ausfielen. Eine Langzeitbetrachtung bis zu fünf Jahre nach dem Training ergab, dass mithilfe von PARTS auch Effekte im Hinblick auf die Affinität zu extremistischen Einstellungen und Verhaltensdispositionen erreicht werden können.