Geografische Aspekte des Organisierten Wohnungseinbruchs
Arne Dreißigacker
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) e.V.
Dr. Anna Isenhardt
Universität Bern
Gina Rosa Wollinger
Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW
Forschungen zum Thema Wohnungseinbruchdiebstahl deuten darauf hin, dass ein beträchtlicher Teil der Taten durch organisierte Tätergruppierungen begangen werden. Es ist jedoch wenig bekannt über diese Täter, ihre Organisationsstruktur und ihr Vorgehen bei der Tatbegehung. Dies war für das KFN der Anlass zur Durchführung eines entsprechenden Forschungsprojekts, welches vom Fonds für die Innere Sicherheit der EU kofinanziert wird. Der geplante Beitrag stellt Ergebnisse dieses Projekts vor und geht auf Basis der Analyse von Strafverfahrensakten aus verschiedenen Bundesländern der Frage nach, ob in Bezug auf georeferenzierte Daten bestimmte Muster bei der Begehung von Wohnungseinbruchdiebstählen, die im Laufe des Strafverfahrens als organisierte Kriminalität definiert wurden, erkennbar sind. Analysiert wird zunächst, wo die Tatorte liegen und wie die Tatorte und ihre Umgebung gestaltet sind. Handelt es sich z. B. um städtische oder ländliche Wohnquartiere, wird bevorzugt in Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser eingebrochen und ist die Besiedlungsdichte eher hoch oder niedrig. Weiterhin wird ein Bewegungsmuster der TäterInnen präsentiert, bei dem Daten des Wohnortes mit Daten der Tatorte in Beziehung gesetzt werden. In einem zweiten Schritt werden auf Basis dieser Analysen Tatbegehungsmuster identifiziert und beschrieben, die als Basis für Präventionsmaßnahmen dienen können.