Kriminalprävention durch Umweltgestaltung –
Christian Weicht
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Die Frage, ob Städtebau Kriminalität beeinflusst, muss mit Ja und Nein beantwortet werden. Nein, weil die Gestalt einer Stadt oder eines Quartieres nicht direkt kriminelle Handlungen hervorruft. Ja, da Architektur und Städtebau die Gemeinschaft beeinflussen aber auch Tatgelegenheitsstrukturen schaffen kann, die kriminelles Handeln begünstigen können. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern hat sich die Idee eines gesamtgesellschaftlichen Entgegenwirkens in Deutschland nur wenig etabliert. So wird auch heute noch vielerorts die Bekämpfung der Kriminalität als alleinige Aufgabe der Polizei angesehen. Im Gegensatz dazu sind in vielen europäischen Ländern Möglichkeiten erarbeitet worden, wie sich durch kriminalpräventive Stadtplanung und Architektur Kriminalität verhindern lässt. Die Inhalte der ratifizierten Europäischen Vornorm prENV 14383-2 (Kriminalprävention durch Städtebau und Gebäudeplanung) finden dabei eine immer größer werdende Rolle. Besonders die Erfahrungen der britischen und niederländischen Behörden können zum größten Teil auf deutsche Verhältnisse übertragen werden und sollten Berücksichtigung finden. Darüber hinaus werden im Vortrag Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie die europäischen Erfahrungen in Deutschland, z. B. unter Beteiligung von Versicherungen, Verbänden, Kommunen, Politik und Polizei umgesetzt und etabliert werden könnten.
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