Bedingungen urbaner Sicherheit
Prof. Dr. Dieter Hermann
Universität Heidelberg
Die städtische Gesellschaft hat sich verändert: Erstens haben zivilgesellschaftliche Einrichtungen und das „Governance Modell“ an Bedeutung gewonnen, und zweitens sind verstärkte Bemühungen zur Erhöhung der Sicherheit und zum Schutz von Rechtsgütern erkennbar. Beide Entwicklungslinien erklären die wachsende Bedeutung von Kriminalprävention und die Pluralisierung des Feldes kriminalpräventiver Akteure. Dieser Wandel bedingt eine neue „Sicherheitsarchitektur“, bei der Informationen eine Schlüsselstellung in der Koordination der Akteure einnehmen. Dazu gehört die regelmäßige Durchführung von regionalen Sicherheitsaudits sowie die Bereitstellung von Grundlagenwissen zu überregionalen Bedingungen von Sicherheit. Zu beiden Punkten sollen die Ergebnisse empirischer Studien vorgestellt werden. Auf der Grundlage von mehreren aktuellen Bevölkerungsbefragungen sollen die Effizienz eines Sicherheitsaudits und zudem überregionale Bedingungen urbaner Unsicherheit aufgezeigt werden. Insbesondere wurden die Beziehungen zwischen Incivilities, Viktimisierungen und Sozialkapital einerseits und Unsicherheitsgefühl, Kriminalitätsfurcht und Lebensqualität andererseits untersucht. Dabei zeigte sich, dass vor allem die interkulturelle Integration, die soziale Kohäsion und das Vertrauen in Institutionen wichtige Bedingungen für sichere und lebenswerte Städte sind.
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