19.04.2025

Verstärktes globales Erwärmungsrisiko aufgrund von Klima- und Kohlenstoffkreislauf-Rückkopplungen

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Die globale Erwärmung in diesem Jahrtausend könnte aufgrund von Rückkopplungen im Kohlenstoffkreislauf frühere Schätzungen übertreffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Die Analyse zeigt, dass das Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, nur unter sehr emissionsarmen Szenarien und bei einer geringeren Klimasensitivität als die aktuellen Schätzungen erreichbar ist. Die Studie ist die erste, die langfristige Prognosen für die nächsten 1.000 Jahre erstellt und dabei die derzeit bekannten Rückkopplungen im Kohlenstoffkreislauf, einschließlich Methan, berücksichtigt. Die meisten Studien sind zu kurzfristig angelegt, um den Höhepunkt der Erwärmung zu erfassen, da sie erst 2100 oder 2300 enden. Das Team nutzte das neu entwickelte Erdsystemmodell CLIMBER-X des PIK, um zukünftige Klimaszenarien für das nächste Jahrtausend unter drei niedrigen bis moderaten Emissionsverläufen zu simulieren – Verläufe, die mit den jüngsten Dekarbonisierungstrends übereinstimmen. CLIMBER-X integriert wichtige physikalische, biologische und geochemische Prozesse, einschließlich atmosphärischer und ozeanischer Bedingungen. Es bildet außerdem einen interaktiven Kohlenstoffkreislauf ab, einschließlich Methan, um zu simulieren, wie das Erdsystem auf verschiedene Klimaeinflüsse, wie beispielsweise vom Menschen verursachte Treibhausgasemissionen, reagiert.

Klimasensitivität beeinflusst zukünftige Klimaergebnisse
Die Simulationen der Studie berücksichtigen einen Bereich von Gleichgewichtsklimasensitivitäten (ECS) zwischen 2 °C und 5 °C, die vom IPCC als „sehr wahrscheinlich“ definiert werden. Die ECS ist eine wichtige Kennzahl in der Klimawissenschaft und schätzt den globalen Temperaturanstieg, der mit einer Verdoppelung der CO2-Konzentration einhergeht . „Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Ziel des Pariser Abkommens nur unter sehr niedrigen Emissionsszenarien und bei einer ECS unter den derzeit besten Schätzungen von 3 ° C erreichbar ist“, sagt PIK-Wissenschaftler Matteo Willeit, Co-Autor der Studie. „Wenn die ECS 3 °C überschreitet, muss die Kohlenstoffreduzierung noch schneller beschleunigt werden als bisher angenommen, um das Pariser Ziel in Reichweite zu halten.“ Die Studie unterstreicht die wichtige Rolle der ECS für die Gestaltung zukünftiger Klimaergebnisse und zeigt gleichzeitig die Risiken einer unzureichenden Schätzung der ECS auf. Sie betont die dringende Notwendigkeit, diese Kennzahl genauer zu quantifizieren und besser einzuschränken.

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