17.12.2023

Neue Web-Publikation: Brücken bauen statt polarisieren - Wie Algorithmen den digitalen Diskurs verbessern können

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„Die Debatten in sozialen Medien sind von großer Polarisierung und Fragmentierung geprägt! Eine wichtige Rolle dabei nehmen die Empfehlungsalgorithmen der Plattformen ein. Diese Empfehlungsalgorithmen sind auf die Maximierung von Interaktionen ausgerichtet, was wiederum die Verbreitung reißerischer und spalterischer Inhalte fördert. 

Doch das muss so nicht sein: Online-Plattformen können mehr tun, um die Qualität der Debatten in sozialen Medien zu verbessern. Sie könnten ihre Empfehlungsalgorithmen so ausrichten, dass sie stärker Inhalte bevorzugen, die eine ausgleichende Wirkung haben und konstruktive Auseinandersetzungen fördern. Dies funktioniert zum Beispiel durch sogenannte Bridging-Algorithmen.  

Wir haben zu diesem Thema eine Web-Publikation veröffentlicht, welche die Potenziale von Bridging-Algorithmen analysiert. Das Besondere an der Publikation ist, dass wir das Thema interaktiv gestaltet haben, um es wirklich greifbar und verständlich zu machen.  

Bridging-Algorithmen funktionieren nämlich nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Wir stellen in unserer Publikation zwei konkrete Beispiele vor: 

  • „Polis“: Ein Umfragesystem, welches unter anderem in Taiwan zur Ermittlung von Meinungsbildern in der Bevölkerung eingesetzt wird.  
  • „Kollektive Anmerkungen“: Das durch Nutzer:innen geprägte Inhaltsmoderation-System der Plattform X (vormals Twitter).  

Der positive Effekt von Bridging-Algorithmen auf digitale Diskurse ist Plattformen wie Meta bekannt, wie aus den von der Whistleblowerin Frances Haugen veröffentlichten „Facebook Papers“ hervorgeht. Gleichzeitig ist aber der finanzielle Nachteil von Bridging-Algorithmen offensichtlich, da ihr Einsatz die Verweildauer auf den Plattformen reduziert und dadurch Werbeeinahmen mindert.  

Damit sich etwas ändert und Bridging-Algorithmen eine breitere Anwendung finden, braucht es noch mehr Evidenz dazu, in welchen Kontexten Bridging-Algorithmen besonders gut funktionieren. Außerdem braucht es mehr öffentlichen und politischen Druck auf Plattformen, sich dem Thema stärker zu öffnen.“

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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