Cyberkriminalität: Studierende der Bergischen Uni entwickeln Filme für die Präventionsarbeit der Landesregierung
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Studierende des Studiengangs Design Audiovisueller Medien der Universität Wuppertal haben in Kooperation mit dem Landespräventionsrat Nordrhein-Westfalen sowie den Ministerien der Justiz und des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen Filme für die Präventionsarbeit im Bereich Cyberkriminalität entwickelt und realisiert.
2021 nutzten in Deutschland laut ARD/ZDF-Onlinestudie 94 Prozent der Bevölkerung das Internet. Das entspricht 67 Millionen Menschen ab 14 Jahren. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet voran – die Banküberweisung wird heutzutage bequem online getätigt, die neue Bekanntschaft im sozialen Netzwerk geschlossen oder das Rezept fürs Medikament im Shop der Online-Apotheke eingelöst. Vor allem mobil online zu sein, von überall Zugriff auf Apps und das E-Mail-Postfach zu haben, ist für viele Alltag. Parallel dazu nehmen die Straftaten von Cyberkriminellen zu, die ein enormes Schadenspotenzial haben. Um über die Gefahren im Internet zu informieren und anschaulich zu vermitteln, wie Nutzerinnen und Nutzer sich im Netz schützen können, verbreitet der Landespräventionsrat Nordrhein-Westfalen kurze, eingängige Präventionsfilme.
In Zusammenarbeit mit Studierenden der Bergischen Universität wurden nun neue Filme realisiert. Im Projektseminar „Audiovisuelle Medien“ entstanden unter Leitung von Prof. Erica von Moeller unterschiedliche Clips von 3 bis 5 Minuten Länge: Animations- und Kurzspielfilme, ein interaktiver Spielfilm und ein Dokumentarfilm, der sich u. a. den Themen Passwortschutz, Ransomware und Social Hacking widmet. Im Verlauf des Seminars tauschten sich die Teilnehmenden mit Expertinnen und Experten aus, die sich mit Computer- und Internetkriminalität sowie ihren Folgen beschäftigen. Beispielsweise interviewten sie eine Staatsanwältin, Mitarbeitende des NRW-Innenministeriums und des Landeskriminalamts NRW.
„Gewinnbringende Kooperation“
„Der gesamte Realisierungsprozess war für die Teilnehmenden enorm spannend. Vor allem die Zusammenarbeit mit einem realen Auftraggeber und die Erfassung eines so vielschichtigen und gesellschaftsrelevanten Themas ist für die Ausbildung unserer Studierenden besonders wertvoll. Die Ergebnisse zeigen, wie engagiert und kreativ sie diese herausfordernde Aufgabe umgesetzt haben. Für die Möglichkeit und den intensiven Austausch sind wir unseren Projektpartnern sehr dankbar“, so Prof. Erica von Moeller.
Der Landespräventionsrat sowie die NRW-Ministerien der Justiz und des Innern nutzen die Filme nun für den Ausbau ihrer Präventionsmaßnahmen und stellen sie Polizei, Schulen, Institutionen, Verbänden und anderen Trägern für ihre Präventionsarbeit zur Verfügung. Zudem werden sie auf der Webseite des Landespräventionsrats online abrufbar und damit öffentlich zugänglich sein.
„Kaum ein Medium hat die Welt so verändert wie das Internet. Es eröffnet unzählige Chancen. Wir dürfen aber nicht verkennen, dass es auch Kriminellen ganz neue Möglichkeiten bietet. Was die Strafverfolgung in diesem Bereich angeht, ist die Justiz hervorragend ausgerüstet. Neben einer konsequenten Strafverfolgung kommt der Präventionsarbeit besondere Bedeutung zu. Nur so können wir die tatsächliche, aber auch die empfundene Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig stärken. Ich danke den Studierenden dafür, dass sie einen wichtigen Beitrag dafür leisten!“, erklärte Minister der Justiz Peter Biesenbach im Rahmen der Abschlusspräsentation.
Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch betonte in seinem Grußwort: „Die Veranstaltung heute zeigt einmal mehr, wie gewinnbringend eine solche Kooperation für alle Beteiligten ist. Dass die Expertise der Hochschule, hier namentlich unserer Professorin und ihrer Studierenden, zur Ausgestaltung eines so wichtigen Feldes wie der Präventionsarbeit beiträgt, freut mich sehr.“
Die Teilnehmenden blicken auf eine lehrreiche Zeit zurück. Erica von Moeller: „Wir sind alle täglich online. Das Ausmaß an Schaden, das Cyberkriminelle teilweise ohne großen Aufwand anrichten können, wurde uns im Projekt intensiv vor Augen geführt. Umso mehr freuen wir uns, wenn wir mit unserer Arbeit noch viele weitere Menschen erreichen können.“
www.praeventionstag.de
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