17.05.2022

Geflüchtete in Deutschland fühlten sich in der Corona-Pandemie stärker diskriminiert als zuvor

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Wahrgenommene Benachteiligung hat besonders bei der Arbeitssuche und in Bildungseinrichtungen zugenommen – Integrationsmaßnahmen, die durch Pandemie unterbrochen oder eingestellt wurden, sollten schnellstmöglich wieder aufgenommen werden.

Geflüchtete, die in den Jahren 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind, fühlten sich im ersten Jahr der Corona-Pandemie diskriminierter als zuvor. Das traf insbesondere auf die Arbeitssuche und in Bildungseinrichtungen zu, wie aus einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervorgeht. Demnach gaben 2020 im Vergleich zum Jahr 2019 für alle untersuchten Lebensbereiche mehr Geflüchtete an, dem eigenen Empfinden nach aufgrund ihrer Herkunft manchmal oder sogar häufig benachteiligt zu werden. Neben der Arbeitssuche und Bildungseinrichtungen wurden unter anderem auch die Bereiche Wohnungssuche, Alltag, Behördengänge und Kontakt mit der Polizei unter die Lupe genommen. Am häufigsten diskriminiert fühlten sich Geflüchtete, die in Ostdeutschland lebten, jünger als 40 Jahre alt waren oder schlechtere Kenntnisse der deutschen Sprache aufwiesen, und erwerbstätige Frauen.

In die Studie eingeflossen sind Daten von fast 4 000 Geflüchteten, die im Rahmen der repräsentativen IAB-BAMF-SOEP-Geflüchtetenbefragung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) im DIW Berlin, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erhoben wurden. Die Ergebnisse geben Auskunft darüber, wo und wie stark Geflüchtete Diskriminierung wahrnehmen – das muss sich nicht zwangsläufig mit der tatsächlichen Diskriminierung decken. Da diese häufig versteckt oder in subtilen Formen abläuft und daher nur schwer zu messen ist, hat sich die wahrgenommene Diskriminierung aber als gängiges Maß etabliert.

Quelle: DIW

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