16.08.2022

Jeder achte Corona-Infizierte erkrankt an Long Covid

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„Eine niederländische Studie zeigt, wie weit Long-Covid-Symptome nach einer Corona-Infektion verbreitet sind. 12,7 Prozent leiden demnach an Langzeitbeschwerden.

Jeder achte Corona-Infizierte leidet Wochen oder Monate nach der Infektion an mindestens einem Symptom von Long Covid. Das geht aus einer groß angelegten Studie aus den Niederlanden hervor, die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde. Im Rahmen der Untersuchung hatten Forscherinnen und Forscher 76.300 Menschen gebeten, einen Onlinefragebogen zu den häufigsten Long-Covid-Symptomen auszufüllen. Zwischen März 2020 und August 2021 füllte jeder Teilnehmende den Fragebogen 24-mal aus.

Über diesen Zeitraum hinweg gaben mehr als 4.200 oder 5,5 Prozent der Teilnehmenden an, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Von den Infizierten hatten mehr als 21 Prozent drei bis fünf Monate nach der Ansteckung mindestens ein neues oder ein stark verstärktes Symptom. Allerdings berichteten auch fast neun Prozent der nicht infizierten Teilnehmer von einer ähnlichen Zunahme der Symptome.

Dennoch deuten die Daten nach Angaben der Forscher darauf hin, dass 12,7 Prozent der Corona-Patienten – also rund ein Achtel – an Langzeitbeschwerden leiden. Häufige Long-Covid-Symptome sind demnach Brustschmerzen, Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust und allgemeine Erschöpfung.

Pandemie führt zu allgemeiner gesundheitlicher Belastung

Eine Besonderheit der Studie ist die große nicht infizierte Kontrollgruppe, mit deren Daten die Forscher zwischen echten Corona-Spätfolgen und allgemeinen Auswirkungen der Pandemie unterscheiden konnten. Bei den Infizierten wurden zudem Beschwerden vor und nach der Ansteckung erfasst, sodass die Forscher genau bestimmen konnten, welche Symptome mit der Coronavirus-Infektion zusammenhängen. Durch die Kontrollgruppe sei es möglich gewesen, auch andere gesundheitliche Belastungen wie etwa Stress durch Einschränkungen und Ungewissheit durch die Pandemie zu registrieren, sagte die Autorin Aranka Ballering. 

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Studie neuere Corona-Varianten wie Delta oder Omikron nicht umfasst. Aus diesem Grund gebe es keine Daten zu eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit – oft "Gehirnnebel" genannt–, die seit dem Auftreten der neueren Varianten als häufiges Anzeichen für Long Covid gilt. Künftige Studien sollten daher auch psychische Symptome wie Depressionen und Angstzustände sowie Aspekte wie Gehirnnebel, Schlaflosigkeit und Erschöpfung selbst nach geringer körperlicher Anstrengung untersuchen, empfahl die Studienautorin Judith Rosmalen.“

Quelle: DIE ZEIT

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