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Tägliche Präventions-News Nr.186 zum Themenkomplex Prävention in/nach Zeiten der Corona-Pandemie
Weitere News
zu dem Thema
Die COVID-19-Pandemie hat seit 2020 einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlichte die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label "Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie". Seit Mai 2023 wird diese Rubrik zwar grundsätzlich insbesondere mit Hinweisen auf aktuelle Forschungsergebnisse fortgesetzt, jedoch nicht mehr im wöchentlichen Rhythmus, sondern in unregelmäßigen Abständen.
- Erkenntnisse über Impfnebenwirkungen
(hib/CHE) Der Bundesregierung liegen keine Kenntnisse darüber vor, wie viele Chargen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer insgesamt verimpft wurden. Auch dem für die Chargenfreigabe zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) liegen keine Informationen zur Gesamtzahl der vom Hersteller produzierten Dosen des Impfstoffs Comirnaty der Firma BioNTech/Pfizer vor. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (20/14803) auf eine Kleine Anfrage (20/13111) der AfD-Fraktion. Darin heißt es außerdem, dass die Bundesregierung keine Informationen bezüglich eines abweichenden Wirksamkeits- und Sicherheitsprofils oder einer Häufung bestimmter Nebenwirkungen der Chargen EM0477 beziehungsweise EJ6788 vorliegen. -
Covid und die Maskennutzung im Freien: Wie Kultur und Evolution unser Verhalten prägen
Internationales Team unter Leitung der Universität Tübingen belegt Einfluss von Erfahrungen und Selbstverständnis einer Gesellschaft auf den Umgang mit Infektionsgefahr für sich selbst und andere. Während der Covid-19-Pandemie zeigten Menschen aus kollektivistischen Gesellschaften wie Japan eine höhere Bereitschaft, draußen Schutzmasken zu tragen, als solche aus individualistisch geprägten Ländern wie den USA. Eine gesteigerte Bereitschaft zum Maskentragen im Freien war auch in Regionen zu beobachten, die seit Jahrtausenden besonders stark von Krankheitserregern betroffen sind. Zu diesen Ergebnissen kam ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Professor Christoph Randler aus der Didaktik der Biologie der Universität Tübingen in einer Online-Umfrage in 53 Ländern. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Social Science Research veröffentlicht. -
Den Langzeitfolgen von Corona mit Künstlicher Intelligenz auf der Spur
An der Universitätsmedizin Mainz ist ein neues Corona-Forschungsprojekt gestartet: Der interdisziplinäre Forschungsverbund „EPIC-AI – Endotyping the Post-COVID Syndrome by integrative multi-omics analysis using articifical intelligence – towards personalized therapy“ zielt darauf ab, die komplexen Mechanismen, die den vielfältigen Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion zugrunde liegen, mit Hilfe modernster Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) zu untersuchen. Dabei greifen die Wissenschaftler:innen auf umfangreiche Bevölkerungsdaten aus Rheinland-Pfalz zurück. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das auf zwei Jahre angelegte Projekt mit insgesamt rund 500.000 Euro. Als Projektpartner ist das Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP (IDG RLP) beteiligt. -
Lehren aus der Corona-Pandemie: DGAI und BDA setzen sich für Digitalisierung und starke Infrastrukturen ein
Der Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland jährt sich in diesen Tagen zum fünften Mal. In dieser Zeit standen Ärztinnen und Ärzte der Anästhesiologie und Intensivmedizin an vorderster Front, um Menschenleben zu retten – unter beispiellosen Belastungen und Herausforderungen. Die Pandemie habe nicht nur die immense Bedeutung der Anästhesiologie und Intensivmedizin für die Gesellschaft verdeutlicht, sondern auch gezeigt, wie wichtig innovative Ansätze und strukturelle Rahmenbedingungen für die zukünftige Patientenversorgung seien, machen die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) deutlich. -
Schweres Erbe? WSI zieht wissenschaftliche Bilanz nach fünf Jahren Corona
Fünf Jahre danach ist klar: Corona hat Deutschland in vielerlei Hinsicht verändert – und wirkt bis heute nach. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten Auswirkungen auf die Organisation von Erwerbsarbeit, die Verteilung von Sorgearbeit, die soziale Ungleichheit, die beruflichen Perspektiven junger Menschen und die politische Stimmung im Land. Die Pandemie hat die Stärken, aber auch Schwächen des Sozialstaats offengelegt. Die Gesundheitskrise wurde bewältigt und staatliche Unterstützung hat viele Menschen vor schweren wirtschaftlichen Verlusten bewahrt. Doch oft wurden ohnehin Benachteiligte überproportional belastet, bekannte Lücken in der sozialen Sicherung traten besonders deutlich zu Tage, Armut hat sich verfestigt. Die Effekte sind zum Teil umso stärker, weil auf die Pandemie mit dem Ukrainekrieg und der Inflationswelle fast nahtlos weitere Krisen folgten. Die fünfjährige „Polykrise“ hat bei einem Teil der Bevölkerung das Vertrauen in die politisch Verantwortlichen erschüttert, unter anderem bei Müttern, die oft besonders stark belastet waren. Dies zeigt eine umfassende Analyse von Expert*innen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, die in dem Sammelband „Was von Corona übrig bleibt. Erwerbsarbeit, Sozialstruktur, gesellschaftliche Folgen“ eine wissenschaftliche Bilanz der Coronakrise ziehen.
www.praeventionstag.de