Neues Instrument zur Früherkennung und Prävention der Radikalisierungsgefährdung bei jungen Menschen
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Mit CTC:RP kommt in Niedersachen bundesweit zum ersten Mal ein Analyse- und Auswertungstool zur zielgenauen Radikalisierungsprävention bei jungen Menschen zum Einsatz. Mit diesem Instrument können Verantwortliche auf lokaler Ebene künftig Radikalisierungsrisiken bei Jugendlichen frühzeitig erfassen und nachhaltig wirksame Präventionsstrategien entwickeln.
CTC:RP ermöglicht eine empirisch belegte, signifikante Vorhersage von Radikalisierungstendenzen bei Schüler:innen und gibt konkrete Hinweise für geeignete Maßnahmen zur Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention, noch bevor sich extremistische Einstellungen und Handlungen verfestigen.
CTC:RP wurde auf Initiative des Niedersächsischen Landespräventionsrats und in Kooperation mit Wissenschaftlern der Universitäten Jena und Hildesheim entwickelt. In sechs niedersächsischen Kommunen beginnt im Herbst 2023 dazu ein Praxistest, ab 2025 ist ein landesweites Ausrollen der Methode geplant.
CTC:RP funktioniert als mehrstufiges Verfahren
1. Erhebung: Zunächst wird an einem ausgewählten Standort eine Schülerbefragung durchgeführt und mit Hilfe eines neuen wissenschaftlichen Messinstruments werden die extremistischen Einstellungen und Radikalisierungsfaktoren der Jugendlichen wissenschaftlich gemessen.
2. Auswertung/Analyse: Nach der Messung werden die Daten ausgewertet und auf Basis von Erkenntnissen aus der entwicklungsorientierten Radikalisierungsprävention die spezifischen an dem Standort relevanten Risikofaktoren für Radikalisierung ermittelt.
3. Handlungskonzept: Auf Grundlage dieser spezifischen Daten werden schließlich geeignete Präventionsmaßnahmen ausgewählt und eingesetzt, deren Wirksamkeit bereits nachgewiesen wurde.
Der Landespräventionsrat begleitet diesen gesamten Prozess durch Beratung und seine Wissenschaftskooperationen. Die Methode CTC:RP ist eine Erweiterung des bewährten kommunalen Präventionsprogramms CTC Communities That Care, das zur Steuerung der Kommunalen Präventionsarbeit bereits in vielen Niedersächsischen Kommunen erfolgreich umgesetzt wird.
www.praeventionstag.de