Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2023
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Das Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2023 des BKA enthält die aktuellen Erkenntnisse zur Lage und Entwicklung in diesem Bereich in Deutschland und bildet die Ergebnisse polizeilicher Strafverfolgungsaktivitäten ab. Mit Organisierter Kriminalität wird die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte planmäßige Begehung von Straftaten bezeichnet, die jeweils einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind. Ziel der kriminellen Gruppierungen ist es, ihr illegal erlangtes Geld zu waschen, ihre illegal erlangten Vermögenswerte zu reinvestieren und in den legalen Wirtschaftskreislauf zu überführen.
Rauschgiftkriminalität (264 Ermittlungsverfahren), Kriminalität in Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben (111 Ermittlungsverfahren) und Eigentumskriminalität (62 Ermittlungsverfahren) sind weiterhin die am häufigsten festgestellten Tätigkeitsfelder der Organisierten Kriminalität in Deutschland. Die durch OK-Gruppierungen verursachten finanziellen Schäden werden für 2023 auf rund 2,7 Milliarden Euro beziffert. Die Schadenssumme ist da-mit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (1,3 Milliarden Euro) und stellt zugleich die höchste Schadenssumme der letzten zehn Jahre dar. Alleine 1,7 Milliarden Euro entfallen auf den Deliktsbereich Cybercrime. Dies zeigt, welch enormes Schädigungspotential dieser Deliktsbereich hat.
Erstmalig wurde im aktuellen Bundeslagebild die Einflussnahme durch OK-Gruppierungen näher beleuchtet. Nachweise der Einflussnahme konnten dabei in 97 OK-Verfahren erbracht werden. In 75 OK-Verfahren wurden Insider festgestellt, also Personen, die aufgrund ihrer Zugangsmöglichkeiten und ihres Hintergrundwissens kriminelle Strukturen bewusst oder unbewusst unterstützen. Neben dem Bereich der Strafverfolgung und Justiz waren auch die Bereiche Wirtschaft, Verwaltung und Politik betroffen. Zu beachten ist, dass dabei nur polizeilich bekannt gewordene Handlungen dargestellt werden und von einem Dunkelfeld auszugehen ist.
Um kriminelle Strukturen der OK nachhaltig zu zerschlagen, hat Bundesinnenministerin Faeser im November 2022 ihre Strategie zur Bekämpfung der Schweren und Organisierten Kriminalität vorgestellt. Davon wurden zahlreiche Maßnahmen bereits umgesetzt, insbesondere mit dem Fokus, die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität zu verbessern und gegen die Kokainschwemme aus Südamerika vorzugehen.
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