30.10.2023

Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität 2022

Zahl der Drogentoten erneut gestiegen

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Großsicherstellungen, Ernteerträge und Produktionskapazitäten sprechen für eine hohe Verfügbarkeit und Nachfrage von Betäubungsmitteln. Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität 2022

Die Polizei hat im vergangenen Jahr rund 340.000 Rauschgiftdelikte registriert. Das bedeutet einen Rückgang der Gesamtzahl der Delikte um 5,6 Prozent. Die Anzahl der Rauschgift-Handelsdelikte ist in einem ähnlichen Umfang gesunken – um 6,4 Prozent. Allerdings setzt sich der seit 2017 vorherrschende und besorgniserregende Trend von steigenden Rauschgift Todesfällen weiter fort: 2022 wurden 9 Prozent mehr Rauschgifttote registriert. Damit stieg deren Zahl auf 1.990 Personen an – 90 mehr als im Vorjahr. Die häufigsten Todesursachen bleiben dabei der Konsum von Opiaten, Heroin und Opiat-Substitutionsmitteln.

Polizeibehörden von einer hohen und zunehmenden Verfügbarkeit von Betäubungsmitteln sowie einer hohen Nachfrage aus. Darauf deuten nicht nur zahlreiche Großsicherstellungen und die teils erheblich gestiegenen Ernteerträge in den Herkunftsregionen der klassischen Rauschgiftarten hin, sondern auch die wachsenden Produktionskapazitäten illegaler Labore zur Herstellung synthetischer Drogen, die weiterhin eine bedeutende Rolle spielen.

So wird der Amphetamin- und Ecstasy-Markt durch große Produktionskapazitäten in den Niederlanden beliefert. Ein Trend zur europäischen Herstellung ist auch bei Methamphetamin/Crystal Meth zu beobachten. Bei Großsicherstellungen dieser Droge ist zudem Mexiko als Herkunftsland von immer größerer Bedeutung – so wurden erstmals im Jahr 2022 in Deutschland große Mengen Methamphetamin sichergestellt, die nachweislich auf Großlieferungen aus Mexiko zurückzuführen sind.

Im Bereich des Kokain-Handels setzt sich der Trend fort: Seit 2018 steigen die Zahlen stetig. Erst Anfang Oktober dieses Jahres kam es zu Festnahmen von Mitgliedern einer Tätergruppierung, die hunderte Kilogramm Kokain nach Deutschland geschmuggelt haben soll. Darüber hinaus gab es vor allem in Seehäfen große Kokain-Sicherstellungsmengen. In den Niederlanden und Belgien beobachten die Sicherheitsbehörden zudem, dass sich das Gewaltpotenzial gerade bei den Tätergruppierungen deutlich erhöht, die im Schmuggel von Kokain von Südamerika nach Europa tätig sind. In beiden Staaten wird dieser Entwicklung mit verstärkten polizeilichen Maßnahmen begegnet, so dass die Gefahr einer Verdrängung der Kokaineinfuhren auf deutsche Seehäfen besteht.

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