22.01.2025

Oxfam-Bericht zur sozialen Ungleichheit

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Im Jahr 2024 gab es 204 neue Milliardär*innen. Das entspricht im Schnitt fast vier neuen Milliardär*innen pro Woche. Die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank von 6,85 US-Dollar pro Tag leben, stagniert dagegen seit langem. Das zeigt der Bericht „Takers not Makers”, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht. Zeitgleich erleben wir heute, wie sich die globale Wirtschaftsmacht der Milliardär*innen in politischer Macht niederschlägt – mit dem Amtsantritt von Donald Trump, unterstützt vom reichsten Mann der Welt, Elon Musk. Oxfam fordert, dass die kommende Bundesregierung Milliardär*innen besteuert, in soziale Gerechtigkeit investiert und die politische Macht Superreicher zum Schutz der Demokratie beschränkt. Der Bericht zeigt:

  • 2024 gab es weltweit 204 neue Milliardär*innen. Das entspricht im Durchschnitt fast vier neuen Milliardär*innen pro Woche. Weltweit gibt es 2.769 Milliardär*innen.
  • Das Gesamtvermögen von Milliardär*innen weltweit ist 2024 von 13 Billionen US-Dollar auf 15 Billionen US-Dollar gestiegen. Das entspricht rund 5,7 Milliarden US-Dollar pro Tag. Damit wuchs das Gesamtvermögen der Milliardär*innen weltweit 2024 dreimal schneller als 2023.
  • Bei den reichsten 10 Milliardären wuchs das Vermögen im Durchschnitt um 100 Millionen US-Dollar pro Tag. Selbst wenn sie über Nacht 99 Prozent ihres Vermögens verlieren würden, blieben sie Milliardäre.
  • In Deutschland ist 2024 die Gesamtzahl der Milliardär*innen um neun auf 130 gestiegen. Deutschland hat die viertmeisten Milliardär*innen weltweit.
  • Das Gesamtvermögen aller deutschen Milliardär*innen stieg 2024 um 26,8 Milliarden US-Dollar auf 625,4 Milliarden US-Dollar. Das sind 73 Millionen US-Dollar pro Tag. 
  • Oxfam hat errechnet, dass 36 Prozent des Gesamtvermögens von Milliardär*innen aus Erbschaften stammt. In Deutschland sind es sogar 71 Prozent.
  • Während Superreiche immer reicher werden, ist die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank von 6,85 US-Dollar pro Tag leben, seit 1990 unverändert geblieben und beträgt fast 3,6 Milliarden.
  • Für viele Familien bedeutet Armut Hunger. Heute müssen weltweit 733 Millionen Menschen hungern – etwa 152 Millionen mehr als 2019.
  • Der neue Oxfam-Ungleichheitsbericht zeigt zudem, wie Superreichtum und soziale Ungleichheit auf die Geschichte des Kolonialismus zurückzuführen sind. Die wirtschaftlich starken Länder im Globalen Norden bestimmen weiterhin die Regeln, von denen Superreiche und ihre Konzerne profitieren. Sie dominieren Institutionen wie IWF oder Weltbank sowie die Finanzmärkte. Zwischen 1970 und 2023 zahlten die Regierungen des Globalen Südens 3,3 Billionen US-Dollar Zinsen an die Gläubiger im Globalen Norden.
Ein Service des deutschen Präventionstages.
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