„Atlas“ zur aktuellen Situation Sozialer Unternehmen in Deutschland
Am 27.04.2022 wurde der 4. Deutsche Social Entrepreneurship Monitor veröffentlicht. Dieser wird vom Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) erstellt und ist eine Art deutschlandweiter Atlas, in dem die aktuelle Situation von Sozialen Unternehmen und ihre Herausforderungen vorgestellt werden. Unter Sozialen Innovationen versteht man beispielsweise Tauschbörsen, Nachbarschaftsnetzwerke, Urbanes Gärtnern oder auch innovative Bildungsangebote.
Hintergrund
Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM) informiert seit 2018 jährlich über das deutsche Social-Entrepreneurship-Ökosystem. Er informiert damit Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über die aktuelle Situation von Sozialunternehmen. Neben konventionellen Kennzahlen, wie Organisationsgröße und Umsatzhöhe, erhebt er spezifische Daten, die für das Ökosystem von Sozialunternehmen relevant sind, z.B. Wahl der Wirkungsmodelle, Arten der Governance, Daten zu Gemeinnützigkeit oder Anzahl von ehrenamtlichen Mitarbeitenden.
Soziale Innovationen sind der Zwilling von technologischen Innovationen und damit ein wesentlicher Teil unserer Zukunftsvorsorge. „Soziale Innovationen drücken sich in zahlreichen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Neuerungen aus, unabhängig davon, ob sie kommerziell oder gemeinnützig organisiert sind. Sie lösen gesellschaftliche Probleme anders und möglicherweise auch besser als frühere Praktiken. Sie haben einen eigenständigen Wert und können technologieunabhängig entstehen oder aber durch technologische Innovationen begünstigt und flankiert werden. Und umgekehrt: Auch technologische Innovationen können gesellschaftsgetrieben entstehen oder durch Soziale Innovationen hervorgebracht werden.“
Beispiele für Soziale Innovation sind Formen der Sharing Economy, wie Carsharing, oder Foodsharing, neue Arbeitsmodelle – auch Homeoffice – und Kollaborationsmodelle, z.B. Co-Working-Spaces, Mentoringkonzepte und auch Bürgerenergiegenossenschaften zählen dazu. Das BMBF hat zu Sozialen Innovationen in der letzten Legislaturperiode ein gemeinsames Konzept von neun Ministerien koordiniert. In diesem werden die vielfältigen Beiträge deutlich, die Soziale Innovationen in den unterschiedlichen Bereichen für unsere Zukunftsvorsorge leisten. Um die Akzeptanz für Soziale Innovationen zu erhöhen und Vernetzung zu schaffen, hat das BMBF mit Zarah Bruhn zum 1. April 2022 eine Beauftragte für Soziale Innovationen ernannt.
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