08.12.2020

CoronaKrim: Kriminalität und Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (34)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(34.1) Aufruf an die Fachpraxis im Bereich Jugendhilfe im Strafverfahren und ambulante sozialpädagogische Angebote
Ihre Erfahrungen sind gefragt: Welche neuen Wege haben Sie in der Corona-Krise eingeschlagen, um die jungen Menschen weiterhin zu erreichen? Durch die Corona-Pandemie ist derzeit vieles nicht möglich und Angebote der Jugendhilfe, wie z.B. Soziale Trainingskurse, Arbeitsleistungen etc. können nicht wie üblich stattfinden. Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention des Deutschen Jugendinstituts möchte gerne wissen: Welche Alternativen und kreativen Lösungen haben Sie entwickelt, die mit Blick auf Ihre Adressat*innen besonders gut geeignet sind? Wir interessieren uns dabei sowohl für Ihre „kleineren“ Ideen im Umgang mit der Corona-Krise als auch für neue Konzepte und Angebote. Bitte melden Sie sich – eine kurze Info genügt – unter jugendkriminalitaet@dji.de mit Ihrer Idee, was auch nach Corona unbedingt beibehalten werden sollte! Bei Rückfragen können Sie sich an Sabrina Hoops wenden: E-Mail: hoops@dji.de; Tel.:+49 89 62306-267 Quellen: DJI (DW)

(34.2) Weltweit leiden Kinder unter Corona
"Durch die Corona-Pandemie leiden Kinder weltweit mehr denn je und ihre Rechte werden ihnen vielfach verwehrt. Dass sich die Situation für die Mädchen und Jungen so sehr verschärft hat und was dies für sie bedeutet, zeigt unsere aktuelle „Studie zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Kinder und Jugendliche“." Quelle: Kindernothilfe (EM)

(34.3) Regionale Unterschiede verschärfen sich durch die Pandemie
Die bestehenden regionalen Unterschiede bei der medizinischen Versorgung, dem wirtschaftlichen Wachstum und der digitalen Entwicklung haben sich im letzten Jahrzehnt vergrößert und durch die COVID-19-Pandemie in ihren Auswirkungen teils noch verschärft. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen OECD-Studie. Regions and Cities at a Glance 2020 zeigt, welche Regionen vor der Krise besonders gut oder besonders schlecht auf einen Gesundheitsnotstand vorbereitet waren. Gebiete in der Nähe von Metropolen bieten durchschnittlich zehn Krankenhausbetten pro tausend Einwohner – fast doppelt so viele wie in abgelegenen ländlichen Gebieten zur Verfügung stehen. Im letzten Jahrzehnt ist die Zahl der Krankenhausbetten pro Einwohner in den meisten ländlichen Gebieten im OECD-Raum deutlich gesunken: seit dem Jahr 2000 um durchschnittlich sechs Prozent, in abgelegenen ländlichen Gebieten sogar um 22 Prozent. Quelle: OECD (EM)

(34.4) Extreme Armut nimmt wegen Corona zu
"Die Uno warnt vor den Folgen der Coronakrise: Jeder 33. Mensch wird im nächsten Jahr Hilfe brauchen. Doch bisher hat die Organisation weniger als die Hälfte der benötigten Hilfsmilliarden zusammen. Wenn alle Notleidenden in einem Land lebten, wäre es nach Einwohnern jetzt das fünftgrößte Land der Welt: Insgesamt 235 Millionen Menschen werden nach Einschätzung der Vereinten Nationen im nächsten Jahr Hilfe benötigen. Damit ist jeder 33. Mensch weltweit auf Hilfe angewiesen. Das ist ein Anstieg von 40 Prozent innerhalb eines Jahres, vor einem Jahr waren es 168 Millionen." Tagesschau DER SPIEGEL (EM)

(34.5) Schule in Corona-Zeiten: Zugang zu Lernmaterial unterscheidet sich teils deutlich nach Schultypen und -trägern
"Studie auf Basis von Sonderbefragung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP-CoV) – Einsatz von Videokonferenzen variiert im Sekundarschulbereich stark – Unterschiede im Zugang zu Lernmaterial sollten abgebaut werden, um Bildungsungleichheiten nicht zu verstärken. Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Schulschließungen im Frühjahr 2020 haben LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. Eine zentrale Frage war, wie SchülerInnen unterrichtet werden und an Lernmaterial, also beispielsweise Aufgabenblätter und Instruktionen zur Bearbeitung, kommen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt nun: Fast alle SchülerInnen (89 Prozent) wurden digital, etwa per E-Mail oder Cloudlösungen, mit Schulaufgaben versorgt. Abgesehen davon gab es während des Lockdowns und auch in der Zeit direkt danach aber große Unterschiede – abhängig vor allem davon, ob die SchülerInnen ein Gymnasium oder eine andere Sekundarschule besuchen und ob sie auf eine private oder öffentliche Schule gehen."
Quelle: DIW (EM)

(34.6) Betrug mit Corona-Hilfen: Erste Verfahren abgeschlossen
Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts zu Unrecht in Anspruch genommener Corona-Hilfen steigt weiter an. Ermittelten die Strafverfolger Anfang Oktober 2020 noch in 1.052 Verfahren, stieg die Zahl Anfang November auf 1.196. Insgesamt geht es dabei um ausgezahlte Fördermittel in Höhe von rund 9,3 Mio. Euro (Vormonat: ca. 8,2 Mio. Euro). Die Summe vorläufig gesicherter Beträge stieg auf rund 880.000 Euro (Vormonat ca. 840.000 Euro). Die Staatsanwaltschaften haben in 110 Fällen eine Anklage erhoben oder einen Strafbefehl beantragt (Vormonat: 64). Insgesamt 25 Verfahren konnten bereits rechtskräftig abgeschlossen werden (Vormonat: 13). In 134 Verfahren haben die Strafverfolger die Ermittlungen eingestellt, weil eine Straftat nicht nachweisbar war." Quelle: Niedersächsichen Justizministeriums - MJ (EM)

(34.7) Corona-Krise in Europas Wirtschaft
Die Coronapandemie erschüttert die Welt – und hat die europäische Staatengemeinschaft in die tiefste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Bei der Linderung der Rezession schlägt die Europäische Union einen anderen Weg ein als in der Vergangenheit: So nimmt sie für die beispiellosen Rettungspakete nicht nur Mittel in Milliardenhöhe in die Hand, erstmals will die EU auch Steuern erheben und gemeinschaftlich Schulden aufnehmen. Das Spezial befasst sich mit den wichtigsten Fragen zum Thema. Quelle: bpb (EM)

(34.8) Mindestlöhne sind der Schlüssel für eine menschenzentrierte Erholung von COVID-19
Der neue globale Lohnbericht 2020-2021 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) untersucht die Entwicklung der Reallöhne auf der ganzen Welt und gibt ein einzigartiges Bild der Lohnentwicklung weltweit und nach Regionen. Es zeigt, dass angemessene Mindestlöhne der Schlüssel für eine menschenzentrierte Erholung von COVID-19 und darüber hinaus sind. Quelle: ILO (EM)

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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