07.10.2023

Indikatorenbericht zum Zustand der biologischen Vielfalt

(hib/SAS) Die Werte von elf der insgesamt 18 Indikatoren, mit denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) Zustand und Entwicklungstrends der Artenvielfalt in Deutschland beurteilt werden sollen, sind „noch weit oder sehr weit vom Zielbereich“ entfernt. Zu diesem Ergebnis kommt der Indikatorenbericht 2023 zur NBS, den die Bundesregierung als Unterrichtung (20/8400) vorgelegt hat. 

Sehr weit vom Zielbereich entfernt sind demnach unter anderem die Werte von Indikatoren wie „Gefährdete Arten“, „Ökologischer Gewässerzustand“ oder „Flächeninanspruchnahme“. Weit entfernt sind die Werte unter anderem von Indikatoren wie „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“, „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“ oder „Zustand der Flussauen“.

Gemäß der Trendanalyse des Berichts zeigen fünf Indikatoren, darunter „Gebietsschutz“, „Ökologischer Landbau“ oder „Stickstoffüberschuss der Landwirtschaft“, einen „statistisch signifikanten Trend hin zum Zielwert“. Die Entwicklung von zwei Indikatoren („Artenvielfalt und Landschaftsqualität“, „Dauer der Vegetationsperiode“ weist hingegen „statistisch signifikant weg vom Zielwert“. Es werde deutlich, „dass bei gleichbleibender Entwicklung ohne zusätzliche Anstrengungen die für die Jahre 2020 oder 2030 geltenden Zielwerte aller Voraussicht nach nicht erreicht werden können“, bilanziert die Bundesregierung. Bei elf Indikatoren ist der Trend laut Bericht „nicht bestimmbar“. 

Für den aktuellen Bericht wurden laut Bundesregierung gegenüber dem Bericht von 2019 Veränderungen des Indikatorensets vorgenommen: So schließe etwa nun der Indikator „Gefährdete Arten“ die 2018 und 2022 veröffentlichten Roten Listen zu Pflanzen und wirbellosen Tieren ein, heißt es im Bericht. Umfassend überarbeitet wurde der Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“. Dadurch sei ein Vergleich mit früheren Daten des Indikators „nicht ohne Weiteres“ möglich, schreibt die Bundesregierung.

In der Einleitung weist sie zudem darauf hin, dass der vorliegende Bericht eine „abschließende Betrachtung der Zielerreichung der Strategie von 2007“ darstellt, bei der „viele der Ziele auf das Zieljahr 2020“ ausgerichtet gewesen seien und „damit ausgelaufen sind“. Seit dem Weltnaturgipfel in Montreal im Dezember 2022 lägen mit dem „Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF) neue globale Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt vor, die nun einer nationalen Umsetzung bedürften.

Im Zuge der Neuauflage der NBS von 2007 werde sie neue nationale Biodiversitätsziele für die Zeit bis 2030 und darüber hinaus festlegen, schreibt die Bundesregierung. Dieser Prozess sei in Gang; ein Kabinettsbeschluss werde für 2024 erwartet.

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